Einvernehmlich verständigt darauf haben sich
die Stadt und die Hans Kugler AG als Betreiberin und Kiesbewirtschafterin. Die
Pacht läuft per 31. Dezember aus. Die Firma Kugler macht den Weg frei für eine
Neunutzung des Hafendamms und hat den Vertrag auf diesen Zeitpunkt hin aufgekündigt.
Entschieden hat dies die Kugler AG bereits im Sommer.
Zum einen aus wirtschaftlichen Überlegungen
– zum andern, weil die Stadt schon länger eine Freizeitnutzung anstrebt.
Im Zuge der Erweiterung
des Schlosshafens, die mit einer Sanierung einhergeht, wuchs der Druck, auch den
Hafendamm «an dieser privilegierten Erholungslage» (Stadtammann Martin Klöti)
gestalterisch aufzupeppen. Der neue Schlosshafen wird im Mai 2010 in Betrieb
gehen.
Die Familie Kugler – Vreni und Sohn Thomas
Kugler führen den Betrieb in vierter beziehungsweise fünfter Generation –
wird den Lagerplatz nach Steinach verlegen, wie die Stadt mitteilt. Die
Baumaterialien werden künftig auf dem ehemaligen NAW-Areal auf Steinacher Boden
gelagert – in kleinerem Umfange, wie es heißt. Der Firmensitz verbleibe aber
in Arbon: an der Hafenstrasse 10. Dort ist 2005 die stattliche Liegenschaft zu
einem Bijou renoviert worden. Der Kieshandel hat zunehmend an Stellenwert
verloren und ist heute längst nicht mehr das Kerngeschäft der alteingesessenen
Arboner Firma. Ihre Haupttätigkeit liegt im Transportwesen, in der
Kehrichtabfuhr sowie im Muldenservice für die Entsorgung verschiedener
Materialien. Vorerst gibt es beim Arboner Hafendamm eine Zwischenlösung.
Wenn die Kieshaufen abgeführt sein werden,
wird das bisherige Lagergelände plan gemacht und werden die Betonumfriedungen
abgebrochen. «Es wird technisch instand gestellt. Wasser und Strom kommen unter
den Boden. Das Areal wird mit einem provisorischen Belag versehen, aber noch
nicht mit gestalterischen Elementen oder Sitzbänken. Es wird auch kein Baum gefällt
und keiner neu gepflanzt», macht Klöti deutlich, dass es sich bei diesen Maßnahmen
erst um einen ersten Schritt zu einer einladenden Neugestaltung handelt.
Noch gibt es nämlich weder konkrete
Vorstellungen noch gar Pläne. Gestaltungsvarianten werde dann erst die so genannte
Nutzungsplanung aufzeigen. Diese sei derzeit über den ganzen Arboner Seequai im
Gange. Klöti zufolge wird sie Ende 2010 abgeschlossen sein. Auf dieser Basis könnte
dann 2011ein Wettbewerb über das Teilgebiet Hafendamm lanciert werden und
dieser dann 2012 gestaltet werden – und zwar verkehrsfrei. «Der Zonenplan
gibt uns dazu allerdings einen geringen Spielraum», räumt Klöti ein.
Das zeigte sich schon vorgängig der
Aufstockung des Hafengebäudes, als von dritter Seite die Überbauung des Damms
als Idee ins Spiel gebracht worden war. Das Departement Bau und Umwelt des
Kantons Thurgau hatte damals prophylaktisch schon mal abgewinkt.
Bis auf Kurzzeitparkierer sollen 2012 die
Autos vom Hafendamm verbannt und die Parkfelder dort aufgehoben werden. Ebenso
diejenigen beim Adolph-Saurer-Quai. Die Parkplätze sollen künftig konzentriert
werden in einem bewirtschafteten dreistöckigen Parkhaus beim Engelplatz
zwischen Bahnhofstrasse und Jakob-Züllig-Park. Zwei Parkebenen sind über
Terrain, eines unterirdisch vorgesehen. Ein Projektwettbewerb dazu ist vor drei
Wochen ausgeschrieben worden. Klöti: «Wir werden dann dort künftig insgesamt
etwas mehr Parkplätze zur Verfügung haben, als das heutige Angebot am Quai mit
Hafendamm ausmacht.»
(Max
Eichenberger/St. Galler
Tagblatt v. 23.12.09)