Ein Oldtimer für Ausflügler

Michael Popp bietet auf der «Arbor Felix» eine breite Palette an Ausflugsfahrten an. Er scheut keinen Aufwand, das ehemalige Kursschiff weiter in Betrieb zu halten.

Als schmuckes Kleinod präsentiert sich das Motorschiff «Arbor Felix» im Hafen. Michael und Claudia Popp haben das im Jahr 1934 erbaute Oldtimerboot 1996 käuflich erworben. Seither steht es der Öffentlichkeit für Ausflugsfahrten wie Geburtstage, Hochzeiten, Firmenanlässe, kulinarische Fahrten, Sonntagsbrunchs und etliche andere Anlässe zur Verfügung.

Auch bei Regen gute Stimmung

Gebaut wurde die «Arbor Felix» durch die Arboner Werft Vogt-Gut im Auftrag von Arthur Zels. Bis in die 1970er-Jahre habe es als Kursschiff zwischen Arbon, Horn und Rorschach gedient, sagt Michael Popp. Nach dem Kauf sei im Jahr 1996 die Gründung des «Arbor-Felix-Schifffahrtsbetriebs» erfolgt. «Neben den vielen Angeboten bieten wir dreimal im Jahr spezielle Fahrten an. Die nächste führt zum Hafenfest in Langenargen, am 11. August», sagt Michael Popp.

Da er hauptberuflich bei der Bodenseeschifffahrt als Schiffsführer auf der Strecke Rorschach– Altenrhein und als Kassier auf den großen Schiffen arbeite, könne er seine Fahrten mit der «Arbor Felix» nur auf Bestellung durchführen. Doch er sei mit den Frequenzen zufrieden. Das Wetter spiele bei seinem Angebot weniger eine Rolle. «Oft bestellen die Interessierten bei schönem Wetter. Wenn es dann am Ausflugstag regnet, bleibt die Stimmung aber trotzdem gut.»

Reiz des Oldtimers

Gäste könne er von fast rund um den Bodensee begrüßen. Besonders viele würden von Deutschland kommen. Immer wieder höre er die Begeisterung über das Oldtimerschiff. Der Spruch «klein aber fein» passt zur «Arbor Felix»: «Wir bieten das kleinste Schiff an, auf welchem auch gekocht wird.» Platz biete das Boot für höchstens 35 Passagiere.

Das Schiff werde auch laufend technisch überholt. Im kommenden Winter stehe mit der Rostbehandlung eine rund drei Wochen dauernde Arbeit an. Dabei helfen ihm seine Familie und Bekannte.

Michael Popp stammt aus einer Horner Familie mit 15 Kindern. Er sei der erste der Familie gewesen, welchen es auf See gezogen habe. Die Ausflugsfahrten seien immer etwas besonders, sagt er. «Es gibt nicht zwei Fahrten, die genau gleich verlaufen.» So gebe es einmal meterhohe Wellen, ein anderes Mal seien es die Gäste selber, die seine Fahrten spannend machten.

Für den kleineren Geldbeutel

Während Michael Popp für die Fahrten verantwortlich ist, sorgt Claudia Popp für die Gastronomie. Wert werde darauf gelegt, dass die Ausflugsfahrten für viele Leute bezahlbar seien: «Unser Ziel bleibt, dass die Fahrten nicht nur für den dicken Geldbeutel, sondern auch für den Bürger mit kleinerem Geldbeutel erschwinglich sind.» Die beiden achten stets auch darauf, dass die Fahrten in einem familiären und persönlichen Rahmen stattfinden.

Außer Frage ist für Michael Popp, dass er dereinst genug von den Fahrten mit den Bodenseeschiffen oder der «Arbor Felix» haben könnte. «Ohne See könnte ich nicht leben. Ich werde bestimmt noch lange fahren», sagt der 36-Jährige.

(Rudolf Käser/St. Galler Tagblatt v. 26.07.11)

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