Angelverbot
für gesamten Hafen beantragt
Wenn
es nach der Wasserschutzpolizei und den Bodensee-Schiffsbetrieben geht, dann
soll das Angeln durch Sportfischer im gesamten Hafenbecken von Friedrichshafen
verboten werden
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Ein entsprechender Antrag liegt beim Regierungspräsidium Tübingen
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Als Grund wird die Gefährdung von Passanten genannt
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Aber auch Probleme mit Angelschnüren, die sich in Schiffsschrauben verwickeln,
sind dokumentiert
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Heinz
Unglert, Leiter der Wasserschutzpolizeistation Friedrichshafen, hat eine klare
Haltung: "Es muss etwas geschehen
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Ich hoffe, dass das Verbot so schnell als möglich ausgesprochen wird
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" Aktueller Anlass: Am vergangenen Sonntag saß ein Fahrgast hinten auf dem
Deck eines Katamarans
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Plötzlich spürte er einen Schlag an der Brust
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Ein Grundblei, geworfen von einem der Angler im Bereich des Hafenbeckens, traf
den Mann, der einen Bluterguss erlitt
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Der schuldige Sportangler konnte nicht ermittelt werden
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Heinz Unglert befürchtet weitere Vorfälle dieser Art
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Die Gefährdung von Menschen, die im Bereich des Hafens spazieren gehen, ist
nicht von der Hand zu weisen
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Klagen
über die Sportangler, die aus dem gesamten süddeutschen Raum nach
Friedrichshafen kommen, gab es in der Vergangenheit schon genug
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In den entsprechenden Kreisen hat es sich herumgesprochen, dass im Hafenbecken
jede Menge kapitale Karpfen zu fangen sind
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Teilweise ließen sich mehr als 30 Angler gleichzeitig an der Hafenmauer nieder
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Kontrollen der Wasserschutzpolizei ergaben, dass die Sportangler alle über
einen Fischereischein sowie über einen Erlaubnisschein für das Angeln
vorweisen konnten
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Beim Auswerfen der Angelschnur kam es immer wieder vor, dass Angelhaken sich in
den Festmachern der Schiffe am hinteren Hafen verfingen
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Ein Bootsbesitzer verletzte sich erheblich, als er den Angelhaken lösen wollte
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Er musste an der Hand operiert werden
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Ein anderes Mal machte sich ein Bleistück selbstständig, das eigentlich die
Angelschnur unter Wasser halten soll
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Es traf beim Auswerfen ein Schiff der Bodenseeflotte und durchschlug dabei eine
Scheibe
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"Segler und die Berufsschifffahrt wurden immer wieder gefährdet",
schildert Unglert die Lage
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Daraufhin wurde der größte Teil des Hafenbereichs bis hin zum Medienhaus am
See für die Angler gesperrt
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Sie dürfen bis zur Stunde nur noch im westlichen Bereich ihrem Hobby nachgehen
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"Wenn jetzt das Wetter besser wird, kommen mehr Spaziergänger hierher
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Die sind gefährdet, wenn Angler unsachgemäß mit ihrem Gerät umgehen",
sagt Unglert
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Nicht
zuletzt wird befürchtet, dass sich auch künftig Angelschnüre in die Propeller
von Schiffen verwickeln
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Dies passierte nicht nur Sportbooten, sondern auch dem Fahrgastschiff
"Lindau" und dem Zollboot "Graf Zeppelin"
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Ein Verbot des Angelns, zumindest in der Sommersaison, könnte die
Gefährdungen für Mensch und Schiffe beseitigen
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Die Einhaltung eines entsprechenden Verbotes wird dann durch die
Wasserschutzpolizei intensiv überwacht, sicherte Heinz Unglert zu
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(Herbert Guth/ Südkurier v.
07.04.07)