Malteser veranstalten seit40 Jahren betreute Bodenseeschifffahrten
In einer Sternfahrt sind am gestrigen Sonntag
mehr als 30 Busse mit älteren Personen und Menschen mit Behinderung beim
Friedrichshafener Hafenbahnhof eingetroffen. Die rund 600 „Sonnenzügler“,
betreut von etwa 300 Malteser-Helfern, sammelten sich unter den Klängen des
Musikvereins Hasenweiler und dem einzigen Malteser-Fanfarenzug aus Ravensburg,
der vor 20 Jahren von Mechthild Gräfin von Walderdorf ins Leben gerufen wurde,
am Kai zu einer Messe. Prälat Franz Glaser las aus dem Sonntagsevangelium zum
Dienst der Kirche an den Kranken und Armen. Der Domkapitular zum Vertrauen auf
Christus: „Glaubt an Gott und mich; ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und
das Leben.“ Musikalisch begleitet wurde die Messe von der Musikkapelle
Bodnegg. Willkommen geheißen wurden die rund 600 Teilnehmer des
„Sonnenzugs“ von Edmund Baur. Er zeichnet bei den Maltesern für die
Pressearbeit verantwortlich zeichnet und begleitet seit 40 Jahren den
„Sonnenzug“.
In Vertretung des Bischofs stellte die
Ordinariatsrätin der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Irene Stetter-Karb, fest:
„In den letzten 40 Jahren hat sich viel geändert auch im Umgang mit
Behinderten, aber es gibt noch viel zu tun.“ Friedrichshafens Bürgermeisterstellvertreterin
Magda Krom bezeichnete den „Sonnenzug“ als wertvolle Einrichtung und den
Bodensee als eine positive Kraft. Seit 40 Jahren gebe es den „Sonnenzug“ und
damit sei dieser ins „Schwabenalter gekommen“.
Auf Initiative der Malteser war die erste Fahrt im Jahre 1971 noch mit einem Zug der Bundesbahn zur Bodenseerundfahrt nach Friedrichshafen gekommen. Doch im Laufe der Jahre wurde es zunehmend schwieriger, Sonderzüge mit ausreichend Plätzen für Rollstühle zu bekommen und so wurden kurzerhand Reisebusse eingesetzt. Für die Teilnehmer des beliebten „Sonnenzugs“ ist dieser Ausflug an den Bodensee oftmals die einzige Gelegenheit im Jahr, aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. Das dürfte mit ein Grund sein, warum sich das Bischöfliche Ordinariat der Diözese und die Stadt Friedrichshafen finanziell an der Aktion beteiligen.
(Südkurier
v. 23.05.11)