Endlich:
Der Sozialplan steht fest
IG Metall
und Bodan-Werft Geschäftsführung einigen sich auf 1,866 Millionen Euro
Während es am Donnerstagabend noch keine
Informationen zum Ausgang der Gespräche gab, veröffentlichten beide Parteien
gestern eine Presseerklärung. Unklar war bisher, ob es für die
Abfindungsgelder, die bis spätestens Ende des Jahres ausgezahlt werden sollen,
eine Sicherung in Form einer Bankbürgschaft geben werde. Dies hatte IG
Metall-Chefin Lilo Rademacher am Dienstag gefordert. Nun steht fest: Die
Abfindungen sind mit 450.000 Euro durch eine selbstschuldnerische Bürgschaft
abgesichert. „Das heißt, die Holding haftet mit dem Grundstücksverkauf für
diese Summe“, sagte die erleichterte IG Metall-Chefin Lilo Rademacher gestern
im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Sie bewertete den Ausgang der Gespräche
„unter den gegebenen Umständen als ein gutes Ergebnis“.
Nach dem Sozialplan gibt es neben den
Abfindungen Mittel für die Transferagentur/Transfergesellschaft „QualiPlus“
in Höhe von 960.000 Euro. So erhalten die Beschäftigten je nach Betriebszugehörigkeit
bis zu einem Jahr 80 Prozent ihres Nettolohnes und haben die Möglichkeit, sich
weiter zu qualifizieren. „Das war uns besonders wichtig, dass wir uns weiter
qualifizieren können, denn das Geld ist irgendwann aufgebraucht“, sagte Egon
David, Betriebsratsvorsitzender der Bodan-Werft. Für die Beschäftigten habe
sich mit dem Ergebnis gestern „die ganze Sache wenigstens ein bisschen in die
richtige Richtung gedreht – dank des Drucks der Öffentlichkeit und des
Gemeinderates“, wie David gegenüber der SZ sagte. Natürlich sei das Ergebnis
etwas anderes, als eine Vollbeschäftigung, auf die alle gehofft hätten, aber
es sei auch ein Ergebnis, mit dem man leben könne, betonte David.
Einzelheiten werden noch fixiert
906.000 Euro stehen außerdem für Abfindungen
der Beschäftigten zur Verfügung. „Das heißt, dass die Beschäftigten der
Werft, des M.E.C. (Konstruktionsbüro) und einige wenige Beschäftigte aus den
restlichen Firmen, deren Arbeitsplätze auch wegfallen, diese Abfindungen
bekommen“, heißt es in der Pressemitteilung. Die jeweiligen Vereinbarungen
Interessenausgleich und Einzelheiten des Sozialplanes müssen nun in den nächsten
Tagen noch schriftlich fixiert werden.
Robert Dittmann, Geschäftsführer der
Bodan-Werft, wollte das Ergebnis nicht bewerten: „Das ist insgesamt kein
erfreuliches Thema – deshalb kann man damit nie zufrieden sein. Dennoch glaube
ich, das mit dem Ergebnis beide Seiten leben können“, sagte er im Gespräch
mit der SZ. Die Geschäftsführung habe sich an die Verpflichtung gehalten, nach
dem Gemeinderatsbeschluss vergangene Woche auf die Gegenseite zuzugehen und
aktiv nach einer Lösung zu suchen. Dies sei von der Gegenseite honoriert
worden, so dass man nun eine Einigung erzielt habe.
(Britta Baier/Schwäbische Zeitung v. 04.03.11)