Hafenmauer am Zollhaus macht Sorgen

DLRG-Taucher stellen erhebliche Schäden fest. Jetzt sind Statiker und Planer gefragt

Dass die Ufermauer am Zollhaus sich in keinem guten Zustand befindet, wusste man schon lange, dass dieser aber besorgniserregend ist, stellte sich jetzt heraus, als Taucher der DLRG Bodman die Mauer in Augenschein nahmen und ihre Entdeckungen dokumentierten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die festgestellten Schäden als Bilder gezeigt. Hatte der Gemeinderat eine Untersuchung des baulichen Zustandes der Hafenmauer bisher als nicht vordringlich erachtet, so blieb ihm jetzt nichts anderes übrig, als seine Meinung zu ändern. Die Verwaltung bekam die Order, einen Planer mit der Erarbeitung eines Sanierungskonzepts zu beauftragen. Vorab soll ein Statiker untersuchen, ob die Aufstellung von Autokranen für die Ein- und Auswasserung von Booten noch vertretbar erscheint.

Die Taucher haben Unterspülungen bis 2,5 Meter Tiefe festgestellt. Als Auflager für die Steine der Hafenmauer dienen massive Baumstämme, die im Wasser liegen, aber offensichtlich noch einigermaßen intakt sind. Sie sind jedoch zu einem großen Teil unterspült. Die Zwischenräume der Steine sind von der Unterspülung derart betroffen, dass diese nicht im Verbund, sondern nur durch ihre Schwere lagern. Dies dürfte sich bis in den Bereich erstrecken, bei dem sich das Pflaster vor dem Zollhaus absenkt. Durch den Tauchgang – hieß es in der Sitzung – können keine Aussagen über den weiteren inneren Zustand der Hafenmauer getroffen werden. Hierüber seien genaue Aussagen dringend erforderlich, um abschließend die Standsicherheit bewerten zu können. Nach dem jetzigen Stand bestehen erheblich Bedenken. Aus diesem Grund ist die Beauftragung eines Statikers enorm wichtig. Durch den baldigen Start der Schifffahrts- und Tourismussaison besteht nur noch ein kurzes Zeitfenster zur Begutachtung und Sanierung.

Sollte der Statiker die Bedenken zur Standsicherheit bestätigen, ist der Einsatz von Autokranen am Zollhaus infrage gestellt. Die Einwasserung der Boote müsste in Bodman oder in Sipplingen erfolgen. Zudem ist noch nicht geklärt, wie die Finanzierung zu regeln ist, denn der Hafen am Zollhaus befindet sich jetzt im Eigentum der Bodensee-Schiffsbetriebe bei den Stadtwerken Konstanz. Der Gemeinde gehört nur ein Teil des Geländes. Somit müssten entsprechende Verhandlungen mit Konstanz geführt werden.

(Südkurier v. 21.01.12)

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