Mit Bombe gegen Fridolin gedroht

Polizei evakuiert Teile des Hafens - Beamte finden keine Sprengkörper

Der Streit um den ungeliebten Katamaran-Namen "Fridolin" eskaliert: Ein unbekannter Anrufer drohte gestern mit einer Bombenexplosion an Bord des Schiffes, weil er mit dessen Namen nicht einverstanden sei. Die Polizei stoppte darauf den kurz nach 13 Uhr aus dem Konstanzer Hafen auslaufenden Katamaran, holte ihn an den Steg zurück und evakuierte das Schiff. Auch Teile der Mole wurden gesperrt. Beamte suchten im Schiff nach einem Sprengkörper. Den Rumpf tasteten Taucher ab. Nach rund zweieinhalb Stunden gaben sie Entwarnung; eine Bombe wurde nicht gefunden. Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei aus. Der Anruf war um 12.49 Uhr bei der Polizei in Konstanz eingegangen, die den Bombenalarm auslöste.

Der Katamaran " Constanze " fuhr während der gesamten Zeit ungestört im Liniendienst. Die Passagiere des "Fridolin" wurden auf Busse und Autofähre verwiesen. So brachte ein Extrabus rund 40 Passagiere von Friedrichshafen nach Konstanz. Die "Fridolin" nahm den Dienst kurz nach 15 Uhr wieder auf. Der Fahrplan sollte bis 18 Uhr wieder im Takt sein. Ausflugsschiffe der Weißen Flotte mussten im zum Teil gesperrten Hafen auf entferntere Liegeplätze ausweichen. Auf dem Wasser war die Polizei mit zwei großen Schiffen und einem kleinen Boot im Einsatz. Ein Schweizer Polizeischiff unterstützte sie. Der Verdacht gegen einen zunächst am Hafen festgenommenen Mann bestätigte sich nicht; er wurde später wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein Sprecher der Katamaran-Reederei sagte am Nachmittag, es gebe keine Hinweise auf ein ernsthaft geplantes Attentat, die Umstände sprächen vielmehr für einen üblen Scherz. Die Fahrgäste hätten mit Verständnis reagiert.

Es war das erste Wochenende, an dem die neuen Schiffe im Liniendienst verkehrten. Sie waren am 1. Juli in Anlehnung an die Städte Konstanz und Friedrichshafen auf die Namen " Constanze " und "Fridolin" getauft worden. Dies hatte in Friedrichshafen für heftigen Unmut gesorgt. Noch am vergangenen Montag waren Bundespräsident Horst Köhler und andere Ehrengäste bei einer Sonderfahrt mit den beiden Schiffen unterwegs gewesen.

(Südkurier v. 11.07.05)

 

Mann droht mit Bombe auf "Fridolin"

Gestern 12.45 Uhr: Alarm bei der Wasserschutzpolizei in Konstanz. Bei ihr meldet sich ein Mann, der eine Bombe an Bord des Katamaran "Fridolin" ankündigt. Die Polizei evakuiert den Hafen, stoppt das eben auslaufende Schiff und lässt die Passagiere aussteigen. Weder an Bord noch an der Außenhaut finden sich Anzeichen einer Bombe.

Der männliche Anrufer spricht zwar keinen Dialekt, doch er hat den hiesigen Akzent in der Stimme, sagt der Sprecher der Konstanzer Wasserschutzpolizei am Nachmittag der SZ. Er nennt als Begründung, er sei mit der Namensgebung "Fridolin" nicht einverstanden - und legt auf. Die Polizei evakuiert daraufhin den kompletten Hafen, holt die Passagiere von der Fähre, durchsucht das Schiff und beordert alle zur Verfügung stehenden Taucher der Wasserschutzpolizei ins Wasser um den Schiffsrumpf. Kurz nach 15 Uhr und damit nach zweieinhalb Stunden wird die Aktion beendet. Die Einsatzkräfte sind auf keinerlei Hinweise einer Bombe gestoßen. "Fridolin" läuft wieder aus, gegen Abend sind die Verspätungen fast aufgeholt.

Der Pressesprecher der Technischen Werke Friedrichshafen (TWF), Sebastian Dix, vermutete schon vor der erfolglosen Durchsuchung einen üblen Scherz. Dennoch war es keine Frage, die Bombendrohung ernst zu nehmen und zu reagieren, wie es die Wasserschutzpolizei getan hat.

(Schwäbische Zeitung v. 11.07.05)

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