Der Deutsche Dampfbootverein feiert ab dem 25. Mai in Bodman-Ludwigshafen sein 30-jähriges Bestehen.
1983 hatten sich in Bodman Dampfboot-Enthusiasten zur Gründung des Deutschen Dampfbootvereins zusammengefunden, weil sie mit Wehmut das Verschwinden der großen Raddampfer beobachten mussten. Im Modellbau waren sie an die Grenzen der Möglichkeiten gestoßen und suchten, vom Dampfantrieb fasziniert, eine Möglichkeit der Fortbewegung mit Dampfkraft auf dem Wasser. Zu den Gründervätern gehörte auch der Bodmaner Horst Wagner. Schon vorher hatte es Versuche gegeben, in Deutschland – wie schon 1971 in Großbritannien – die Dampfbootbegeisterten zusammenzuführen. Wagner versuchte einen Dampfbootclub zu initiieren und stellte auf der Bootsmesse in Düsseldorf die Dampfpinasse „Nell of Oxford“ aus. Doch die zaghaften Versuche scheiterten und erst nach dem Bau einiger Dampfboote am Bodensee und in der Schweiz ging in Bodman der Wunsch nach einem Dampfbootverein in Erfüllung.
Er nannte sich Verein Deutscher Dampfbooteigner (VDDE). Schon im Gründungsjahr präsentierte sich der junge Verein gemeinsam mit dem Schwesterverein der Schweiz anlässlich der „Ersten Technorama Dampfwoche“ in Winterthur mit einem Stand und der Vorführung von Dampfmaschinen. Im Jahre 1985 wurde aus dem VDDE durch Annahme einer neuen Satzung der „Deutsche Dampfbootverein e.V. (DDV). Im selben Jahr fand in Bodman das zweite internationale Dampfboottreffen mit sieben Booten statt. Die Jubiläen zum 10., 20. und 25. Bestehen des DDV wurden jedes Mal am Ort der Gründung, also in Bodman, gefeiert. 2008 fanden sich 23 Dampfboote am See-Ende ein. Den Höhepunkt bildete das große Dampfboot rennen.
Unter den 33 angemeldeten Dampfbooten befinden sich auch drei Boote von Bodmaner DDV-Mitgliedern: die „Stephanie“ von Hans Götz, die „Münchhausen“ von Norbert Drechsler und die „Gustav Prym“, das wohl größte Dampfboot, von Karl Sailer. Bekanntschaft machen werden die Dampfbootfreunde mit der „Patricia“, die nach ihrer Übersiedlung von der Waterkant an den Bodensee einige Jahre in Bodman stationiert war und sich jetzt im Besitz von Andreas Ellegast in Konstanz befindet. Der frühere langjährige Kapitän des Raddampfers Hohentwiel und Bodman-Freund Reinhard Kloser kreuzt mit seinem unter österreichischer Flagge fahrenden Dampfboot „Duches of Argyll“ auf. Insgesamt sind 23 Dampfboote aus Deutschland, acht aus der Schweiz und zwei aus Österreich vertreten.
Im Vorstand des DDV fungiert Norbert Drechsler aus Bodman-Ludwigshafen als erster Stellvertreter des Vorsitzenden Ulrich-Joachim Gauffrés und der Stockacher Hansjörg Forster versieht das Amt des Schriftführers. In diesem Jahr finden bei der Hauptversammlung Neuwahlen statt.
Eine Woche Programm
Die Dampfboote treffen am Samstag, 25. Mai, ab 9 Uhr in Bodmaner Hafen ein, wo gemeinsame Fahrten auf den Überlinger See stattfinden. An den folgenden Tagen trifft man sich in Konstanz und unternimmt von dort Bootsfahrten nach Allensbach und in den Untersee nach Stein am Rhein, ehe am Mittwoch endgültig in Bodman Station gemacht wird.
Am Donnerstag, 30. Mai, findet eine Ausfahrt nach Überlingen statt und um 18.30 Uhr wird zur Hauptversammlung ins Seeum eingeladen. Der Freitag, 31. Mai, beginnt mit einer Ausfahrt nach Unteruhldingen und abends geht im Zollhaus Ludwigshafen der DDV-Festabend über die Bühne. Am Samstag, 1. Juni, fällt um 11 Uhr in Bodman der Startschuss zum Dampfboot-Rennen mit anschließender Siegerehrung. Um 19.30 Uhr sticht man mit dem Dampfschiff „Hohentwiel“ mit einer Dixie-Band zu einer Vergnügungsreise in See. Mit einem freien Fahren auf dem Überlinger See und dem anschließenden Auskranen der Dampfboote verabschieden sich die Dampfbootfreunde am Sonntag, 2. Juni, aus Bodman
(Friedrich W. Strub/Südkurier v. 24.05.13)