Staader Mole zehn Meter länger

BAS verärgert - Landratsamt: Neuer Fährehafen insgesamt kleiner

Die Diskussionen um den neuen Fährehafen in Staad wollen nicht enden. Die Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) beklagt eine überraschende Änderung der Pläne: Die Mole am neuen Hafenbecken wird um zehn Meter verlängert. "Jetzt ragt dieser lange Molenkopf weit in den See hinaus. Es irritiert mich, dass das unter der Hand genehmigt wird", sagte BAS-Vorsitzender Alexander Gebauer.

Die Mole wird nun 81,5 Meter lang sein. Die BAS sei von den Änderungen völlig überrascht worden, berichtete Alexander Gebauer. Er erfuhr von einem Gespräch im Landratsamt, an dem neben den Stadtwerken das Schifffahrts- und das Wasserwirtschaftsamt beteiligt waren. Die BAS, die den Hafenumbau immer kritisch begleitet habe, sei nicht eingeladen worden. Dabei hätte er sich einen "konstruktiven Dialog" gewünscht. "Es ist für mich wesentlich, dass sich der Hafen in die Landschaft einfügt." Dies habe man mit den bisherigen Plänen auch erreicht. Doch mit der längeren Mole sei das nicht mehr der Fall, so Gebauer. "Das ist ein sehr sensibler Landschaftsbereich."

Inglin Koch vom Landratsamt Konstanz bestätigte die Änderung. "Aber die Fläche des neuen Hafens wird insgesamt kleiner", erklärte sie. Denn das Hafenbecken sei nun schmaler als ursprünglich geplant. "Wir haben es daher als unwesentliche Änderung gewertet und zugelassen." Man habe die Gesamtmaßnahme abgewägt und sei zu diesem Ergebnis gekommen. Um sicher zu gehen, sei das Schifffahrtsamt zum Gespräch eingeladen worden.

Alexander Gebauer ärgert sich über das Vorgehen. Denn die Erweiterung des Hafens basiere auf der Genehmigung aus dem Jahr 1994. Immer wenn die BAS Änderungen vorgeschlagen hatte, sei auf diese Genehmigung hingewiesen worden. Werde daran etwas geändert, sei sie insgesamt hinfällig. Dies stimme im Prinzip, sagte Inglin Koch. Doch grundsätzlich sei eine Änderung der Planfeststellung möglich, wenn sie unwesentlich sei - und das sei bei der jetzigen der Fall.

Die Landschaftsverträglichkeit sei sicherlich ein wichtiges Argument, bestätigte sie. "Aber letztlich muss der Hafen auch wirtschaftlich funktionieren." Denn die Stadtwerke wollten die Änderung aus schifffahrtstechnischen Gründen. Die bisherigen Fähren haben eine Länge von 64 und 68 Metern. Sprecherin Silke Rockenstein: "Das neue Schiff Tábor ist aber 72 Meter lang." Als der neue Hafen geplant wurde, sei man noch nicht von der größeren Fähre ausgegangen.

(Südkurier v. 08.06.05)

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