Großes Loch an Deck

Stadtwerke tauschen Motoren der Fähre "Meersburg" aus

Die Stadtwerke-Fähre "Meersburg" bekommt zwei neue Zwölf-Zylinder-Motoren. "Die beiden alten Motoren haben ihr Lebensalter erreicht", berichtete Fähre-Chef Krister Hennige. Das Unternehmen investiert rund 500000 Euro. Die Niedrigwasser-Phase hat der Betrieb gut überstanden

Krister Hennige geht davon aus, dass der Wasserstand des Bodensees weiter zunimmt. "Gott sei Dank", sagte er. Der Betrieb musste an den Anlegestellen leichte Umbauten vornehmen, um die Fähren nach wie vor beladen zu können. Es habe zwar leichte Einschränkungen bei der Ein- und Ausfahrt in die Häfen gegeben, doch der Betrieb sei glimpflich davon gekommen. Es sei zu keinen gravierenden Wartezeiten gekommen.

Winterzeit ist Sanierungszeit im Fährebetrieb. Die Stadtwerke nutzen die verkehrsärmeren Monate, um Schiffe zu überholen. Ein Motorentausch sei eigentlich alle zehn bis 15 Jahre fällig, berichtete Krister Hennige. Die alten Motoren der "Meersburg" sind sogar schon 25 Jahre alt. Ein Wartung hätte nicht genügt: "Damit hätten wir auch die Bodensee-Zulassung nicht bekommen." Die Zwölf-Zylinder entsprechen den strengen Abgasvorschriften.

Die "Meersburg" hatte zwei Acht-Zylinder-Motoren von MTU. Das Unternehmen aus Friedrichshafen lieferte auch die neuen Motoren der Baureihe 2000. Die Fähre liegt zurzeit im Hafenbecken der Bodanwerft in Kressbronn. Es klafft ein großes Loch an Deck. Mit dem Flaschenzug werden die Antriebe "langsam und behutsam" in den Motorraum gehievt, wie MTU berichtete. Motor, Kupplung und Getriebe wiegen zusammen rund 4,5 Tonnen. Im Schiffsbauch müssen die Antriebe auf den Zehntelmillimeter genau auf die Antriebswelle des Schiffes ausgerichtet werden.

Die Arbeiten sind gut vorangekommen. Ab Mitte März wird die "Meersburg" wieder täglich eingesetzt.

Alle anderen Autofähren der Stadtwerke haben ebenfalls MTU-Motoren. Neu bestückt wurde 2004 die "Fritz Arnold" und 2005 die "Kreuzlingen". Die "Konstanz" ist erst 2008 an der Reihe. Die beiden alten Motoren der "Meersburg" dienen künftig als Reserve für die "Konstanz".

Diesen Winter stand zudem eine Revision der "Tábor", der jüngsten Stadtwerke-Fähre, an. Es handelte sich um Gewährleistungsarbeiten, sagte Krister Hennige. Das Schiff wurde 2004 in Dienst gestellt.

(Josef Siebler/Südkurier v. 03.03.06)

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