BAS: Stadtwerke halten Versprechen nicht

Kritik der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad wegen Zunahme der Lastwagen auf Fähren - Rußfilter angemahnt

Bürger beklagen den zunehmenden Lastwagen-Verkehr in Allmannsdorf und Staad. Denn die Stadtwerke transportieren mit den Fähren mehr Brummis über den See (wir berichteten). Der Fährebetrieb führt dies auf die anziehende Konjunktur und Werbemaßnahmen der Stadtwerke zurück. Die Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) kritisiert die Haltung des Unternehmens heftig. Es halte seine Versprechen nicht, heißt es in einer Stellungnahme.

"Die Zunahme der großen Brummer auf ihrer eiligen Fahrt von und zur Fähre durch Allmannsdorf war in den letzten Monaten unübersehbar", schreibt BAS-Vorsitzender Alexander Gebauer. Er weist auf die aktuelle Debatte über die hohen Feinstaub-Belastungen in Konstanz hin. Wirtschaftliche Argumente dürften nicht alleine entscheidend sein. Die Stadtwerke müssten Rücksicht auf die Anlieger und das Ökosystem Bodensee nehmen. "Aber vielleicht sollen die schwarzen Rußfahnen der Fähren besorgten Staadern und Allmannsdorfern signalisieren: Was geht uns euer Gerede von Feinstaub, Rußpartikeln und anderen verkehrsbedingten Belastungen an - Hauptsache unsere Kasse stimmt!" Gebauer fordert exakte Verkehrszählungen und eine Diskussion über die wirklichen Bedürfnisse des Fährebetriebs. Es könne nachhaltiger sein, den regionalen Bedarf zu decken, als mit viel Marketing überregionalen Schwerlastverkehr zu locken.

"In eine solche Gesamtbilanz gehört übrigens auch, dass das ausdrückliche Versprechen der Stadtwerke immer noch nicht eingelöst ist, alle Fährschiffe mit effektiven Rußfiltern auszurüsten." Sie gelten als Mittel gegen die Feinstaub-Belastung. Das Fährschiff "Euregia", das zwischen Friedrichshafen und Romanshorn verkehrt, sei in dieser Hinsicht vorbildlich. Zudem habe das Unternehmen sein Versprechen, auf allen Fähren Biodiesel einzusetzen, nicht eingelöst.

"Bei allen Schiffen werden die Grenzwerte unterschritten", sagte Stadtwerke-Sprecherin Silke Rockenstein . Es gebe kein abgestimmtes System für Motoren und Rußfilter. Derzeit übernehme kein Hersteller die Verantwortung für einen Einbau. Dies werde sich wohl noch ändern

(Südkurier v. 10.03.06)

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