Der Kämmerer darf sich freuen: 12,4
Millionen Euro haben die Stadtwerke Konstanz im vergangenen Jahr an die
Stadtkasse überwiesen. Die Bilanz der Unternehmensgruppe weist einen Umsatz von
rund 150 Millionen Euro aus, dies entspreche dem Vorjahr, teilte das Unternehmen
mit.
Geschäftsführer Kuno Werner warnte vor der
Entwicklung auf dem Energiesektor. Er spricht von einer staatlichen Überregulierung,
die zu einem großen administrativen Aufwand und hohen Kosten führe. Dieser
Trend müsse gestoppt werden, den Kunden drohten sonst höhere Energiepreise.
„Die Bundesnetzagentur ist hier in der Pflicht, die administrativen Auflagen
so gering wie möglich zu halten.“ Die Stadtwerke blieben aber bei ihrem
eingeschlagenen Weg, vermehrt ökologische Projekte anzugehen.
Die Bilanz 2010 liegt spät vor. Dies komme
durch eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes, der nötige
Umstellungs-Prozess bei den Kunden-Daten habe viel Zeit gekostet, begründet
Sprecherin Silke Rockenstein. Doch nun berichtet sie von deutlichen Zuwächsen
in einigen Bereichen. Im Fährebetrieb gab es in den vergangenen Jahren zum Teil
Rückgänge bei der Zahl der transportierten Fahrzeuge, nun ging es nach oben:
1,41 Millionen Pkw wurden befördert (2009: 1,39 Millionen) und 86 000
Nutzfahrzeuge (84 000). An Bord waren aber etwas weniger Fahrgäste und Fahrräder.
Der Busbetrieb legte erneut zu, in den Stadtbussen fuhren 11,2 Millionen Fahrgäste
mit (plus 4,5 Prozent). Die Bodensee-Schiffsbetriebe verzeichneten dagegen einen
starken Rückgang der Fahrgastzahlen um rund acht Prozent. Ursache sei die
Witterung im vergangenen Jahr gewesen, vor allem die Feiertage und die Ferien
waren durchwachsen.
Stabil waren die Besucherzahlen in den Bädern,
rund 934 000 Badegäste wurden gezählt. „Erfreulich ist, dass die
Bodensee-Therme 2010 fast sieben Prozent mehr Besucher als im Vorjahr begrüßen
konnte“, berichtete Geschäftsführer Konrad Frommer. Das zeige die anhaltende
Akzeptanz. Der Stromabsatz sei um sechs Prozent gestiegen, der Gasabsatz um neun
Prozent. „Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte Frommer.
Die Stadt profitiert durch die
Konzessionsabgabe, die Gewerbesteuer und die Dividende. Zudem werde der stark
defizitäre Busbetrieb finanziert. 2010 haben die Stadtwerke erneut knapp 15
Millionen Euro investiert, davon 3,8 Millionen Euro für die Erweiterung und
Erneuerung der Leitungs- und Rohrnetze. Das Unternehmen verweist zudem auf die
Wertschöpfung in der Region, wozu Aufträge an die heimische Wirtschaft gezählt
werden. Sie betrug 2010 etwa 55,6 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 48,8
Millionen.
Bei der Energieversorgung setzt das Unternehmen vermehrt auf alternative Energien. So betrug der Zuwachs beim selbst erzeugten Strom satte 38 Prozent. „Etwa sieben Millionen Euro haben wir in den Ausbau von regenerativen Energien gesteckt“, sagte Kuno Werner. Dazu zählen die Anteile an Wasserkraftanlagen in Bayern, an Windkraftanlagen in der Nordsee und der Bau von Solaranlagen in der Region. Kuno Werner: „Die Stadtwerke Konstanz begrüßen die Energiewende sehr. Dafür sind jedoch hohe Investitionen
Die Stadtwerke Konstanz GmbH zählt zu den großen
Arbeitgebern der Stadt. Der Konzern beschäftigt 725 Mitarbeiter.
Zum Geschäft gehören die Energie- und
Wasserversorgung, der Stadtbus, die Fähre Konstanz-Meersburg, die Bäder und
die Schifffahrt. Das Unternehmen ist im Eigentum der Stadt. 100-prozentige
Tochtergesellschaften sind die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), die Bädergesellschaft
Konstanz mbH (BGK) und die Bodensee-Hafen-Gesellschaft mbH (BHG). An der
Katamaran-Reederei Bodensee GmbH & Co. KG sind die Stadtwerke zu 50 Prozent
beteiligt.