Stillstand bei Fähren und
Bussen
Konstanz hat die Folgen
eines ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu spüren bekommen: Die
Bodenseefähren, die zwischen Konstanz und Meersburg verkehren, standen still,
ebenso die meisten Linien der Stadtbusse. Fünf Kindergärten blieben
geschlossen. Hunderte nutzten ein Passagierschiff, das zwischen Konstanz und
Meersburg verkehrte.
Vom
Streik in Konstanz an den Fähren und im Busbetrieb wurden vor allem
Durchreisende überrascht. Ein Großteil der täglichen Pendler wusste offenbar
Bescheid. Auf dem großen Parkplatz auf der Fähre war in den Morgenstunden kaum
ein Auto zu sehen. Die Stadtwerke Konstanz hatten schon ab Freitag über alle
Medien, auch über Twitter und Facebook, über die Streiks informiert. Auf den Fähren
hatten sie Flugblätter verteilt. An den Bushaltestellen hingen
Informationszettel. Am Streiktag waren außerdem Stadtwerke-Mitarbeiter als
Ansprechpartner an den Bushaltestellen im Einsatz. Sie wiesen auf die einzigen
Linien hin, die verkehrten: Eine, die Südbadenbus bedient, und eine, die nach
Kreuzlingen in die Schweiz führt. Sie deckten große Teile der Stadt ab. Viele
Fahrgäste zeigten sich erleichtert, dass es überhaupt noch ein Vorankommen mit
dem Bus gab. Pro Tag setzen mit der Fähre im Schnitt 11.000 Passagiere über
und die Busse transportieren etwa 30.000 Personen.
Von
der Konstanzer Innenstadt zum Hafen in Meersburg verkehrte als Ersatz für die Fähren
ein Passagierschiff. Nach Angaben der Stadtwerke nutzten allein bis Mittag rund
300 Fußgänger den Sonderkurs. Fünf Kindergärten blieben wegen des Streiks
geschlossen. Rund 200 Kinder waren betroffen. Auch dort war frühzeitig über
die drohende Arbeitsniederlegung informiert worden. „Die Eltern waren sehr
kooperativ“, sagte Bettina Mohr von Sozial- und Jugendamt. Sie hätten sich
gegenseitig geholfen, die wegfallende Kinderbetreuung zu ersetzen. Die
Streikenden legten die Technischen Betriebe in weiten Teilen lahm. Ein Notdienst
der Straßenreinigung habe aber an den wichtigsten öffentlichen Stellen in der
Stadt den Müll beseitigt, sagt Betriebsleiter Herbert Munjak. Die Müllabfuhr
verspätete sich.
(Südkurier v. 26.03.12)