Angst vor zweiter Begegnungszone

Die Sanierung des Fährevorplatzes geht voran. Bürger fürchten sich aber noch vor der neuen Mischspur für Rad, Taxi und Bus

Der Umbau des Fährevorplatzes nimmt Gestalt an. Momentan werden die LKW-Spuren neu asphaltiert. Demnächst soll auch die Neugestaltung der Fußgänger- sowie der gemeinsamen Bus-, Taxi- und Radspur beginnen (wir berichteten). Bei einer Veranstaltung stellte sich aber heraus: Diese Mischfläche flößt einigen Bürgern noch etwas Angst ein. „Ein paar Teilnehmer haben angemerkt, dass es gefährlich sein könnte, wenn ein Radfahrer vor einem langen Stadtwerke-Bus herfährt“, sagt Sven Martin, Vorsitzender der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad. „Manche Radfahrer können sich nicht orientieren und halten vielleicht plötzlich an, was zu Unfällen führen kann“, so Martin. Aus Sicht der BAS ist es wichtig, Bus-, Taxi- und Autofahrer von Abhol- und Bringverkehr für diese Mischzone zu sensibilisieren. „Die Geschwindigkeit müsste hier zum Beispiel auf 20 Stundenkilometer begrenzt werden“, so Martin. Dazu habe Fähre-Geschäftsbereichsleiter Stefan Ballier nichts sagen können.

„Überhaupt haben einige Bürger das Gefühl, dass dies nur eine Alibi-Veranstaltung war und die Stadtwerke das Thema Bürgerbeteiligung nicht wirklich ernst nehmen“, sagt Martin. „Jahrelang haben wir so viele Vorschläge gemacht, wie der Fährevorplatz besser gestaltet werden könnte und nun wird kaum etwas davon beachtet.“ Die Stadtwerke sehen das anders. Schließlich sei das Areal nicht mehr als ein großer Parkplatz, der gut funktionieren und nicht schön aussehen muss.

Zwei Wünsche hat Bürgermeister Kurt Werner den Bürgern bei der Versammlung aber spontan erfüllt: Direkt am Wasser werden zwei große Platanen gepflanzt, die wartenden Fußgängern und Radfahrern Schatten spenden und den Platz begrünen sollen. Außerdem wird dort zur Orientierung von Neuankömmlingen eine Infostele aufgestellt. „Dass die unübersichtliche Einmündung in den Fährevorplatz erst in ein paar Jahren umgebaut wird, ärgert uns aber“, sagt Sven Martin. Die BAS werde der Stadt immer wieder auf die Finger schauen, damit sich dort etwas tut.

(Kirsten Schlüter/Südkurier v. 31.12.12)

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