Wieder im Wasser 

Der vergangene Sonntag wird als besonderer Meilenstein in die Analen der Bodenseeschifffahrt eingehen, im speziellen in die Geschichte der ersten Bodenseefähre, der "Meersburg ex Konstanz". Am Sonntag hatte diese Fähre, die "Alte Dame", wie sie von den Vätern genannt wurde, ihren zweiten Stapellauf, berichtet jetzt der Fähre-Verein.

Es war der günstige Wasserstand unter der neuen Rheinbrücke, der Eile für eine Wasserung gebot. Schon am Samstag wurden dafür die Vorbereitungen getroffen. Doch es fehlten etwa 20 Zentimeter, um das Vorhaben zu vollenden. Überstunden waren notwendig, um die "Wasserung" am Sonntag schließlich zu bewerkstelligen.

Nicht nur Werftleiter Joannis Gerlitzki, sondern auch der Vereinsvorsitzende Franz Hiller mit seinen Männern, lagen unter der Fähre, um die Slip-Schienen zu präparieren. Es war mehr als die übliche Haftreibung, die den Gleitprozess behinderte. Sand und eingerostete Rollen trugen ebenfalls dazu bei, dass das Schiff nicht ins Gleiten kam. Es herrschte am Sonntag ein sichtliches Aufatmen, als die Fähre dann aber doch wieder in ihrem Element schwamm. Die aktiven Männer, dazu sind auch die des THW-Konstanz und des THW-Singen zu zählen, haben professionelle Arbeit geleistet und es geschafft, die Fähre unter widrigen Umständen unfallfrei ins Wasser zu bringen. Ein Vorgang, der Geschichte geschrieben hat.

Damit hat der Verein "Rettet die Meersburg ex Konstanz e.V." einen Riesenschritt zum Ziel getan, die Fähre wieder einsatzfähig zu bekommen. Jetzt können die mächtigen Motoren eingebaut und die Steuerhäuser aufgebaut werden, was bisher unter der Rheinbrücke wegen zu geringer Höhe nicht möglich war. Es fällt also schon noch etwas Arbeit an. Trotzdem haben die Männer um Franz Hiller in einem Kraftakt etwas Einmaliges geschafft, was aus manchen Ecken im Vorfeld bezweifelt worden war. "Wenn noch für die restlichen Arbeiten Spendengelder fließen würden, wären wir zufrieden", so Hiller.

Die Fähre im Internet: www.faehre-konstanz.de

(Südkurier v. 03.07.08)

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