Neue Brücke über den See

Modernes Fährschiff der Stadtwerke kielgelegt - Größtes Schiff auf dem Bodensee

Ein neues Fährschiff, das 2004 seine Fahrt zwischen Konstanz und Meersburg aufnehmen soll, wurde auf der Bodan-Werft in Kressbronn kielgelegt. Die 72 Meter lange Fähre wird das größte Schiff auf dem Bodensee sein.

Noch sieht der Stahlkoloss, der in einer Halle der Bodan-Werft in Kressbronn liegt, recht unspektakulär aus. Wenn sie im März nächsten Jahres zu ersten Testfahrten ausläuft, wird die neue Fähre mit Sicherheit für Aufmerksamkeit sorgen. "Ziel war es, für den Fahrgast eine angenehme Sicht und leichten Kontakt zum See und zur Umgebung zu schaffen. Auch jenen, die das Autodeck nicht verlassen wollen", erklärte der Geschäftsführer der Bodan-Werft, Wilhelm Dittmann, den vielen Gästen, die bei der Kiellegung des Schiffsrumpfes dabei waren, darunter der Konstanzer Bürgermeister Volker Fouquet, Aufsichtsräte der Stadtwerke und Gemeinderäte aus Konstanz.

Markenzeichen des neuen Schiffes ist nicht nur die Transparenz, die viel Licht durch die Glassfassaden hindurch lässt. Das Ganze ist "eingepackt" in einen großen Brückenbogen, den Dittmann als Erkennungszeichen dieser "neuen Brücke über den See" wertete. Ähnlichkeiten mit der "Euregia" sind nicht zu verleugnen, auch wenn es kein Nachbau ist.

Die Stadtwerke sind der Auftraggeber für diese Autofähre, die ab dem zweiten Quartal nächsten Jahres auf der Strecke Konstanz-Meersburg zum Einsatz kommen soll. Mit 72 Metern Länge und rund 13 Metern Breite wird die Fähre nicht nur das größte Schiff auf dem Bodensee sein, sondern fast doppelt soviel Zuladung aufnehmen können wie die alten Autofähren, exakt 400 Tonnen. Elf der zwölf Schiffe, die die Stadtwerke unterhalten, kommen aus der Bodan-Werft. Zwischen Konstanz und dem Kressbronner Unternehmen gibt es bereits seit über 80 Jahren Geschäftsbeziehungen, die 1928 mit der "Meersburg ex Konstanz" ihren Anfang nahmen.

Als "mutige Entscheidung" wertete Volker Fouquet diese Investition der Stadtwerke, die langfristig gesehen für mehr Effizienz der Fährverbindung sorgen und zwei ältere Schiffe ablösen soll. Diese Fähre stehe symbolisch für "neue Ideen für die Mobilität am See". In seiner Rede bezog er in diesem Zusammenhang auch das Projekt Katamaran ein, das er nach wie vor optimistisch betrachte. Mittlerweile sei es beschlossene Sache, die Ausschreibung für die Schnellfähre im September vorzubereiten. Man halte am Zeitplan fest, den Katamaran im Jahr 2005 in Betrieb zu nehmen. "Vielleicht fällt ja ein Happen für die Bodan-Werft ab, wenn Sie sich anstrengen", wandte sich Fouquet mit einem Schmunzeln an Wilhelm Dittmann. Der erklärte später, dass sich sein Unternehmen mit Sicherheit an der europaweiten Ausschreibung für den Bau des Katamarans bewerben werde, "auch wenn der Wettbewerb sehr hart sein wird".

(Südkurier v. 22.07.03)

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