Schiff in der Schleuse

Schulausschuss vertagt Entscheidung zu Mensa-Schiff

Ohne Entscheidung hat der Schulausschauss gestern das Thema Mensa-Schiff vertagt. Das Thema sei weder mit der Schulleitung noch mit den Eltern besprochen worden, sagte Henning Tartsch, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats. "Es gehört zum guten Stil, die Beteiligten zu informieren", betonte er.

Die Idee, das ausgemusterte Motorschiff "Friedrichshafen" am Pulverturm zu verankern, um es als Mensa für die Schüler des Humboldt-Gymnasiums zu nutzen, hatte unter den Eltern vieler Humboldt-Schüler Begeisterung ausgelöst. Seit dem Spätsommer wollte sich eine Arbeitsgruppe der Realisierung des Projekts widmen. Tina Carls, Elternsprecherin des Humboldt-Gymnasiums, hatte sich bereits mit Sicherheitsfragen beschäftigt sowie mit den Stadtwerken, dem Baurechts- und Wasserrechtsamt in Verbindung gesetzt. Die Idee, an einem runden Tisch offene Fragen zwischen der Verwaltung und der Elternarbeitsgruppe zu erörtern, sei allerdings abgewürgt worden. Statt der Vertreter der verschiedenen Rechtsabteilungen sei Bürgermeister Claus Boldt erschienen, berichtete Tina Carls außerhalb der Sitzung. Oberbürgermeister Horst Frank habe den Amtsvertretern verboten, an jenem runden Tisch teilzunehmen. Er solle für die Verwaltung mit einer Stimme sprechen, habe Boldt gesagt.

Mit den Unterlagen für die gestrige Sitzung war eine Kostenaufstellung für die Sanierung des Schiffes verschickt worden. Dabei werden die Kosten auf 180000 Euro angesetzt, so dass die Verwaltung empfohlen hatte, das Projekt aufzugeben. Schließlich sei das Mensa-Schiff nur ein Provisorium für vermutlich zwei Jahre - bis die neue Mensa im Humboldt-Gymnasium eingerichtet ist.

Mit überwiegender Mehrheit stimmte der Ausschuss schließlich für den Antrag von Henning Tartsch, das Thema zu vertagen - "dann kann das Schiff immer noch abgelehnt werden, aber immerhin mit der Stellungnahme der Beteiligten", so Tartsch.

(Südkurier v. 01.02.06)

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