Zinsbücher bezeugen eine
Schiffslände
Wenn der Lindauer Hafen in seiner jetzigen
Gestalt heuer 150
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Geburtstag feiern kann, dann darf man über seine Geschichte nachdenken
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Denn einen Hafen gab es auf der Insel natürlich schon viel länger
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In einer kleinen Serie stellt die LZ die Hafengeschichte Lindaus vor
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Eigentlich sind es ja mehrere Häfen, die zu
unterschiedlichen Zeiten von den Schiffen angesteuert werden konnten
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Bis ins Mittelalter reichen jedenfalls solche Anlagen auf der Insel zurück
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Es gehört wenig Phantasie dazu, sich auszumalen, dass eine Insel von jeher auf
den Zu- und Abgang von Schiffen angewiesen war und ist
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Bevor eine Seebrücke entstand, gab es keine andere Möglichkeit
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Als schließlich der bis 1079 in Aeschach befindliche Markt auf die Insel
verlegt wurde, musste man immer mehr über den Bau einer Brücke nachdenken
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Wo befand sich der erste Lindauer Hafen? Auch
wenn wir nicht viel darüber wissen, ist uns bekannt, dass es sozusagen zwei
erste Häfen auf der Nordseite der Insel gab: einen größeren bei der
Peterskirche und einen anderen dort, wo sich heute der Alte Schulplatz befindet
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Wahrscheinlich waren es zwei Gründe, die für diese uns heute ungewöhnlich
erscheinende Lage sprachen: der windgeschützte Winkel und die Nähe zum
Festland
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Für etwa 1360 ist in den stiftischen Zinsbüchern
eine Schiffslände bei der Peterskirche bezeugt
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Der heutige Turm der St
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Peterskirche macht auf die einst dort gelegene Lände aufmerksam
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An seiner Stelle befand sich nämlich ein Vorgängerturm, der die gleichen
Aufgaben wahrnahm wie weiter ostwärts die so genannte Heidenmauer, nämlich die
Bewachung der Zugangsstellen zur Insel
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Nach der Auffüllung der Lände, wohl im 13
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Jahrhundert, und der Errichtung des Diebsturms ein Jahrhundert später, hatte
er aber seine Aufgaben verloren
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Er scheint nach und nach verfallen, vielleicht als Steinbruch verwendet worden
zu sein
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Bezeichnenderweise hieß dieses Plätzchen "Die Neue", also aufgeschüttetes
Gelände
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Neuer Turm an alter Stelle
Als 1425 die Peterskirche einen neuen Turm
erhielt, wurde er genau an der ursprünglichen Stelle und mit gleichem Grundriss
errichtet
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Damit erklärt sich die auffallende Schrägstellung des Kirchturms
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Ein zweiter Hafen befand sich etwa dort, wo sich heute der Alte Schulplatz
ausbreitet
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Militärische Gründe sprachen um 1200 oder
etwas später für den Bau des Mangturms
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Seinen heutigen Namen trug er damals noch nicht, den erhielt er erst, als die
Tuchhallen zu seinen Füßen errichtet wurden
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Der Turm war früher nur über einen Wehrgang zugänglich
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Auch der Mangturm hat sein Aussehen in den Jahrhunderten verändert: Einige
Fenstereinbrüche am Turm stammen aus späterer Zeit, und das Obergeschoss wurde
auch verändert
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Erst im 19
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Jahrhundert erhielt der Turm sein farbiges Zeltdach
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Als sich die Schifffahrt mehr und mehr ans Südufer verlagerte, wandelte sich
sein Aufgabengebiet rasch
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Er wurde zum eigentlichen Leuchtturm
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(Werner
Dobras/Schwäbische
Zeitung v. 08.06.06)