Star der Weißen Flotte nimmt Form an

In Kressbronn wird am neuen Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe gebaut - Jungfernfahrt im Juni

Eine "Königin der Meere" wird es nicht gleich sein, aber immerhin der neue Star der Weißen Flotte auf dem Bodensee: Das Neubauschiff der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) nimmt voraussichtlich schon am 23. Juni mit einer Jungfernfahrt offiziell seinen Dienst auf. Einen Namen gibt es noch nicht. Es ersetzt das defekte Motorschiff "Lindau", das ausgemustert wird.

In der Bodan-Werft in Kressbronn stellte gestern der Betriebs- und Technikleiter der BSB, Franz Dossinger, sein neuestes "Kind" vor. Beladen ist das Schiff mehr als 300 Tonnen schwer und 4,6 Millionen Euro teuer. Dossinger: "Mitte Juli dieses Jahres haben die eigentlichen Bauarbeiten begonnen, am 14.Oktober wurde es bereits auf Kiel gelegt. Die Arbeiten machen gute Fortschritte, so dass Mitte Mai wohl der Stapellauf stattfinden kann."

100 Tonnen Stahl wurden bereits für den Rumpf und das Hauptdeck verbraucht. Dazu kommen weitere 46 Tonnen für die Aufbauten bis zur Brücke. Die Gestaltung stammt von der Kressbronner Firma Idea-Design-Team.

"Die Sicherheitsbestimmungen für das Neubauschiff sind nach den neuesten Richtlinien der EU konzipiert, dadurch bedingt, gibt es in bestimmten Bereichen doppelte Böden", berichtet Schiffsbauer Bernhard Utz aus Lindau, dessen Unternehmen die Entwürfe, Planungen und die Entwicklung für das Schiff erstellt hatte. Die Anforderungen glichen schon eher einem auf See gehenden Schiff als einem Binnenschiff. Der Brandschutz werde ganz groß geschrieben, außerdem gebe es für Behinderte keinerlei Hindernisse und Barrieren.

Dossinger hob hervor, dass das neue Schiff besonders wirtschaftlich sei und einen vergleichsweise geringen Treibstoffverbrauch habe. Versuche in der Hamburger Schiffsbauversuchsanstalt an einem Modell hätten das bewiesen. Durch seine Bauweise als Galerieschiff erziele man eine gehobene Qualität für den Fahrgast. Das 45 Meter lange und neun Meter breite Schiff werde sowohl im Kursdienst als auch im Charterverkehr eingesetzt und sei besonders in diesem Bereich ideal für 150 bis 200 Gäste. Ausgelegt ist es für bis zu 400 Passagiere. Mit diesem Schiff, so sagt BSB-Pressesprecherin Silke Rockenstein , nehme die Umsetzung des neuen Flottenkonzepts der Schiffsbetriebe ihren Anfang.

(Südkurier v. 21.12.05)

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