Kein Ersatz vorgesehen
Die Bodenseeschifffahrtsbetriebe (BSB) haben
den niedrigen Wasserstand genutzt und den maroden Holzwellenbrecher bei der
Schiffsanlegestelle auf der Insel abreißen lassen. Die Gemeinde hat dafür
Verständnis. "Der Wellenbrecher war teils schon abgebröckelt und am
Zusammenbrechen", so Ortsbaumeister Raphael Grimm. Bei hohem Wasserstand
habe er die Wellen ohnehin nicht mehr aufgehalten. Und beim nächsten Sturmwind
"wäre er wohl eh abgefallen".
Die Gemeinde ist jedoch daran interessiert,
dass ein neuer Wellenbrecher an selber Stelle, die den BSB gehört, installiert
wird. Bürgermeister Volker Steffens sagte, man werde darüber mit den BSB
sprechen. "Für unsere dahinter liegenden Liegeplätze erwarten wir sonst
Nachteile."
Heinz-Dieter Restle, bei den BSB für bauliche Anlagen zuständig, erklärte jedoch auf SÜDKURIER-Nachfrage, ein neuer Wellenbrecher sei nicht vorgesehen. "Für uns hat er keinerlei Bedeutung mehr." Der kaputte, jetzt abgerissene Wellenbrecher stammte noch aus alten Zeiten und war damals für eine ganz andere Konstruktion am Stegkopf gedacht.
(Südkurier v. 17.02.06)
Wenig Wasser unterm Kiel
Beim Anlegesteg der
Wasserschutzpolizei werden 200 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert
Nicht "Land unter", sondern
"Land über" heißt es bald beim Anlegesteg der Wasserschutzpolizei an
der Schiffslände. Und das nicht nur wegen des Niedrigwassers. Über die Jahre
hinweg sei eine große Menge Schlamm und Kies ins Hafenbecken geschwemmt worden,
sagt Ortsbaumeister Raphael Grimm. "Der Liegeplatz ist zusehends
verlandet." Ab kommender Woche werden nun rund 200 Kubikmeter Schlamm
ausgebaggert und abgefahren.
"Wir konnten mit dem Boot bisher noch am
Steg liegen", berichtet Wapo-Leiter Klaus Oechsle. Doch auf dem Zufahrtsweg
gebe es eine größere Anhäufung von Schlamm. Beim aktuellen Niedrigwasser habe
man gerade noch "eine Handbreit" Platz gehabt, um vorsichtig darüber
hinweg zu fahren, sofern das Boot nicht stärker beladen war. Vor kurzem wurde
das Reichenauer Wapo-Schiff aber ohnehin wegen des Eises nach Konstanz verlegt.
Dort werde es auch bleiben, bis die Ausbaggerung abgeschlossen ist, so Oechsle.
Die Maßnahme ist schon länger fällig. Mittlerweile liegt die Genehmigung der
Unteren Wasserbehörde des Landratsamts vor.
Die Arbeiten dürften indes nicht einfach
werden. "Das ist eine sehr schwierige Baustelle", meint Ortsbaumeister
Grimm. Eine Spezialfirma aus dem schweizerischen Güttingen soll mit einem
Baggerschiff den Schlamm vom Grund holen und muss ihn an Land abladen. Doch die
feuchten Massen müssten dann erst am Uferstreifen ein bis zwei Wochen gelagert
werden, damit das darin enthaltene Wasser ablaufen könne, erläutert Grimm.
Hierfür wird vom Langenrainer Baggerunternehmer Friedrich Schrof, der den
Schlamm später abtransportieren soll, extra kurz vor dem Wasserrand ein Damm
aus grobem Kies und Erdmaterial angelegt, weil sonst der feuchte Schlick gleich
wieder in den See rutschen würde. Mehrere Lastwagen voll Kies mussten dafür
bei der Anlegestelle auf dem teils weichen Grund abgekippt und verteilt werden.
Die Baggerarbeiten seien zudem auch wetterabhängig, so Grimm: "Bei starkem
Wind gibt's Verzögerungen." Die Kosten in Höhe von etwa 10000 bis 12000
Euro trage die Gemeinde.
Der ganze Aufwand wird den Zustand aber möglicherweise
nur für einige Jahre verbessern, wenn der jüngst von den
(Südkurier v. 18.02.06)