Sinkende Pegel: Schifffahrtsgesellschaft am Untersee und Rhein
überlegt Einschränkungen
Die Trockenheit wirkt sich allmählich auch auf die Schifffahrt am Bodensee und Rhein aus: Bottighofen kann bereits nicht mehr angelaufen werden, und bei der Schifffahrt Untersee/Rhein werden Notmassnahmen überlegt.
«Wenn es bis Dienstag nicht regnet, haben wir ein Problem», sagte Lukas Reinmann gestern auf Anfrage. Reinmann ist seit bald zwei Jahren Betriebschef der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) mit Sitz in Schaffhausen.
Die kritische Pegelmarke
Zurzeit messen die Verantwortlichen am
offiziellen Pegelstand von Rheinklingen 393,73 Meter. «Fällt er unter die
kritische Marke von 393,6 Meter, können wir den Kursbetrieb zwischen den beiden
Anlegestellen Diessenhofen und Stein am Rhein
nicht mehr aufrechterhalten», verdeutlicht Reinmann. Der Schiffsbetrieb sei
dann gezwungen, zwei Schiffe gleichzeitig auf den Kurs zwischen Schaffhausen und
Diessenhofen sowie zwischen Stein am Rhein und Kreuzlingen (und umgekehrt)
einzusetzen. Die unpassierbare Stelle dazwischen müsste mit einem Busbetrieb
«überbrückt» werden.
Für die URh wäre eine solche Umstellung - wie so oft schon - mit «erheblichen Mehrkosten» verbunden. Am Montag wird laut Reinmann entschieden, «welche Notmassnahmen zu treffen sind».
Bottighofen geschlossen
Noch haben die großen Schiffe der Bodenseeflottein den allermeisten Fällen «genügend Wasser unterm Kiel», wie Martin Böller von der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt mit Sitz in Romanshorn erklärt. Rund um den Bodensee könnten zurzeit bloß die beiden Anlegestationen Bottighofen und auf deutscher Uferseite Bad Schachen nicht mehr angelaufen werden. «Wir kommen vermutlich noch bis etwa Mitte August über die Runde - selbst wenn es bis dahin nicht oder nur kaum regnen sollte», sagt Böller. Danach aber dürfte es auch für die Schweizer Bodenseeflotte «eng werden».
(St. Galler Tagblatt v. 19.07.03)