BSB und Mainau mit relativ
wenig Gästen
Konstanz blickt auf einen durchwachsenen Start
in die Tourismussaison. Zwar waren die großen Hotels über die Ostertage fast
ausgebucht, doch die Freiluftbetriebe litten unter dem feucht-kühlen Wetter.
Die Insel Mainau zählte rund 20000 Besucher, etwa 20 Prozent weniger als im
Schnitt zu Ostern. Die weiße Flotte der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) beförderte
rund 30000 Passagiere, etwa halb so viele wie an Traumostern vor zwei Jahren.
"Ostern liegt zu früh für uns. Viele
sind noch im Skiurlaub", stellte Silke Rockenstein fest, Sprecherin der
BSB. Sie geht davon aus, dass zudem schlechte Wetterprognosen Tagesbesucher von
der Fahrt an den Bodensee abgehalten haben. "Das macht viel aus." Auch
Manfred Haunz, Finanzchef der Insel Mainau, beklagt die
Schlechtwettervorhersagen: "Das wirkt sich negativ aus."
Auf der Mainau wurde die Attraktion der
Saison, ein neun Meter hoher, 16 Meter langer liegender Riesenzwerg vor dem
Insel-Schloss, gerade noch rechtzeitig zu den Feiertagen fertig. Die 125 Tonnen
schwere Skulptur, mit der die Mainau ins Guiness-Buch-der-Rekorde will, ist mit
16000 Blumen bepflanzt, darunter blaue Hornveilchen oder rosa Gänseblümchen.
Recht zufrieden blickt Norbert Henneberger,
Chef der Touristinformation Konstanz, auf die Ostertage zurück. Die großen
Konstanzer Hotels seien fast ausgebucht gewesen. Mit ihren rund 500 Betten
stellen sie gut ein Drittel des Gesamtangebots. "Dafür, dass Ostern so früh
lag und das Wetter nicht so toll war, kann man zufrieden sein." Es seien
auch eine ganze Reihe sehr kurz entschlossener Gäste gekommen. Nach Angaben
Hennebergers fragten sie noch am Samstagabend nach Zimmern. "Das zeigt die
Attraktivität von Konstanz, dass die Gäste trotz des schlechten Wetters
kommen", so Henneberger.
Auch Wirte zeigten sich zufrieden mit dem
Ostergeschäft. Jürgen Wiedemann vom Hotel Barbarossa sprach von einem guten
Saisonstart. Das Restaurant sei sehr gut besetzt gewesen. "Es war trocken,
das war wichtig." Ähnliches sagt Manfred Hölzl von den Konzilgaststätten:
"Die Gäste waren relaxed. Sie haben sich gefreut, dass es nicht geregnet
hat." Unter den kühlen Temperaturen habe nur die Außengastronomie
gelitten.
Osterspaziergänger hüllten sich in
Windjacken, trugen Mützen und Regenschirme. Die Höchsttemperaturen über die
Ostertage lagen zwischen 17 und 13 Grad. "Ein sehr guter Wert für März",
stellt Leopold Müller-Gastler von der Konstanzer Wetterstation fest. Windböen,
Wolken und kurze Phasen des Nieselregens dürften vor allem am Samstag und
Sonntag den Eindruck hinterlassen haben, es sei kälter. Erst am Ostermontag
lockten immer wieder Sonnenstrahlen. Konstanz erlebte am Samstag durch Einkäufer
einen Besucheransturm. Gegen Mittag waren die Parkhäuser der Innenstadt belegt,
es bildeten sich Rückstaus bis über die Grenze. Nach Angaben der Polizei
blockierten Falschparker am Sonntag die Durchfahrt bei Klein-Venedig. Obwohl im
nahen Parkhaus Lago noch viele Plätze frei waren, stellten Besucher des stark
frequentierten Sealife-Centres und des Hamburger Fischmarkts ihre Autos im
Parkverbot direkt am Festplatz ab. 50 Wagen wurden mit Strafzetteln bedacht, ein
Fahrzeug wurde abgeschleppt.
(Südkurier
v. 29.03.05)