Der neue Verein Pro Dampfer lässt nicht locker. Die Mitgliederzahlen steigen und inzwischen auch die Spenden. Innerhalb von vier Monaten kamen über 100 000 Franken zusammen.
Der Verein will einen modernen Ökodampfer zur Konstruktionsreife bringen. Dazu braucht es 200 000 Franken Kapital. Bislang glänzte Pro Dampfer mit einem rasanten Wachstum an Anhängern. Denn in nicht einmal zwei Jahren traten über 1500 Mitglieder bei. Vor rund vier Monaten gründeten die Dampferfreunde dann den 1000er Club, um mehr Kapital aufzuweisen. «Die Mitglieder des Clubs haben schon über 100 000 Franken einbezahlt», teilt der Verein Pro Dampfer nun den Medien mit. Damit ist schon über die Hälfte des erforderlichen Betrags beisammen.
Stadt Steckborn ist Mitglied
Auch die Mitgliederzahlen steigen ungebrochen. Kürzlich trat die Stadt Steckborn bei. «Der Antrag kam aus der Bevölkerung», sagt Stadtammann Roger Forrer. Er selbst befand sich im Ausstand, als seine Stadtratskollegen für den Beitritt votierten. Forrer ist Vizedirektor des Verwaltungsrats der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh), die dann den Dampfer in ihre Flotte integrieren müsste. «Wir müssen das sachlich und nüchtern betrachten und auch die Unterhaltskosten und die Sicherheit bedenken», sagt Forrer als URh-Verwaltungsrat. Seine Stadtratskollegen dagegen sehen, dass Steckborn auch auf Tourismus setzt, und da kommt eine weitere Attraktion gerade recht. Neben Tourismus Untersee und der Stadt Radolfzell sind auch die Gemeinden Mammern, Wagenhausen, Gottlieben und Berlingen Mitglied bei Pro Dampfer, kürzlich traten die deutschen Gemeinden Gailingen und Öhningen-Wangen bei. Unterstützt wird das Projekt auch von der Klinik St. Katharinental, vom Verkehrsverein Mammern, vom Verkehrsverein Untersee und Rhein und von Ermatingen Tourismus.
«Mit der Reduktion des Kohlendioxidausstoßes liegt der anvisierte Ökodampfer voll im Trend», schreibt Vereinspräsident Eduard Joos. Vor allem die geplante Kesselheizung mit einheimischen Holzpellets überzeuge. «Der Ökodampfer vereinigt Nostalgie, Umweltschutz und gehobene Gastronomie und wird Fahrgäste von nah und fern in unsere intakte Rheinlandschaft bringen.»
EU-Gelder für Mehrbetrag
Bis zu drei Millionen kostet ein Ökodampfer mehr als ein herkömmliches Fahrgastschiff. Deshalb will Pro Dampfer unter anderem Interreg-Gelder aus EU-Töpfen anzapfen. Das war vor der Abstimmung zur Masseneinwanderung. Auch danach bleibt Joos zuversichtlich: «Diese Gelder sind für regionale Entwicklungsprojekte über die EU-Grenze hinweg gedacht.»
Jahresversammlung: 3. April, 17 Uhr, Hotel Rheinfels in Stein am Rhein, www.prodampfer.ch
(Gudrun
Enders/Thurgauer Zeitung v. 05.03.14)