Auf erfolgreichem Kurs fortfahren

Schifffahrtsbetrieb Rorschach in ruhigen, aber derzeit noch zu knappen Gewässern

Mit 60.364 Passagieren haben im vergangenen Jahr 11 Prozent mehr als 2004 die Angebote des Schifffahrtsbetriebes Rorschach genutzt. In diesem Winter erfolgt die große Revision der MS Rhynegg.

Obwohl während neun Tagen der Alte Rhein nicht befahren werden konnte, war das Passagiervolumen gut. Erstmals wurde im Mai der Querverkehr Rorschach–Lindau betrieben, und dies sehr erfolgreich. Auch die Sonderfahrten waren beliebt und sollen keine Änderungen erfahren.

MS Rheineck in der Werft

Keine all zu großen Sorgen macht sich Kurt Reich, Geschäftsführer Schifffahrtsbetrieb Rorschach, wegen des derzeit niedrigen Seepegels. «Wir brauchen bis zum Mai noch zirka einen Meter mehr, doch wir sind zuversichtlich, dass die nächsten Wochen das nötige Wasser bringen werden.»

Keine Aufregung herrschte im zu Ende gehenden Winter auch, was Revisionen und Investitionen an den drei Motorschiffen «Rhynegg» (Fassungsvermögen 300 Passagiere), Alte Rhy (60) und «Rhyspitz» (150) betrifft. «Es drängten sich keine größeren Investitionen oder Reparaturen auf.» Alle sechs Jahre werde bei jedem der drei Schiffe eine große Revision nötig. «Diesen Winter hatten wir die MS Rhynegg in der Werft in Romanshorn», sagt Kurt Reich. Die Unterwassertanks in der «Rhynegg» seien unter anderem entleert worden. Sie würden künftig gänzlich für die Trinkwasserversorgung genützt. Dadurch müsse nicht täglich Wasser neu eingepumpt und am Abend wieder entleert werden. In den kommenden beiden Monaten März und April würden alle Schiffe entsprechend herausgeputzt.

Bis zum Jahresende betrieb die Rorschacher Schifffahrtsgesellschaft Sonderfahren. Danach, in den Monaten Januar und Februar, habe das Personal die Sommerarbeitszeit in Form von Frei- oder Ferienzeit kompensieren können.

Insgesamt wurde das Personal – es sind drei Schiffsführer und ansonsten temporäres Personal beschäftigt – recht stark beansprucht. Reich spricht von einem durchschnittlich guten Sommer, der aber nicht an den Rekordsommer 2003 herangekommen sei. Erneut etwas Pech hatte das Unternehmen, das von den Gemeinden Rorschach, Thal und Rheineck getragen wird, wegen des Wassers. Vom 16. bis 23. August konnte der Alte Rhein wegen des niedrigen Wasserstandes nicht befahren werden. Auf diese Phase folgten schwere Regenfälle, die in der Schweiz eine Hochwasserkatastrophe verursachten. Der Bodenseepegel stieg nach diesen Regenfällen um 80 Zentimeter. «Pikanterweise konnten wir nach diesen Regenfällen wieder einen Tag lang nicht fahren, weil die Strömung auf dem Alten Rhein zu stark war», blickt Reich zurück.

Was gut ist, soll bleiben

Sein Rückblick, was das Sonderfahrten-Angebot anbelangt, ist gleichzeitig ein Ausblick. Denn es werde auf die kommende Sommersaison nichts geändert, weil das Angebot guten Anklang gefunden habe. Erstmals führte der Rorschacher Schifffahrtsbetrieb im vergangenen Mai, bis zum Beginn des fahrplanmäßigen Schiffsbetriebes, den Querverkehr Rorschach–Lindau durch. «Das lief gut, und wir werden das auch im kommenden Frühsommer wieder machen.

Beliebt seien die erstmals organisierten Pizza-Schiffe gewesen. Dabei konnten die Besucher die Pizzas selbst zubereiten und natürlich auch verspeisen. Erstmals seien sämtliche Generalabonnements oder überregionale Tageskarten wie «VSU» zugelassen worden. Das habe sich vielleicht etwas negativ auf das Betriebsergebnis ausgewirkt. «Doch wird sind überzeugt, dass sich das längerfristig auszahlen wird.» Den absoluten Hit bildeten wieder die Brunchfahrten. «Diese waren vielfach ausgebucht. Deshalb empfehlen wir für den kommenden Sommer unbedingt – um nicht negative Überraschungen zu erleben –, sich für Brunchfahrten frühzeitig anzumelden», sagt Kurt Reich.

(Rudolf Käser/St. Galler Tagblatt v. 01.03.06)

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