Vor einem Jahr der Entscheide

Für Verkehrsführung, Hafenareal und Schifffahrt sind Grundlagen erarbeitet – Kornhausumbau zurückgestellt

Für wichtige Projekte der Stadt Rorschach war 2006 ein weiteres Jahr des Planens und stehen 2007 Entscheide an . Der Bürgerschaft wird der Baukredit für die Neugestaltung des Hafenareals unterbreitet .

Am Rorschacher Seeufer hat sich mit Umbau und Wiedereröffnung des Seerestaurants, festen Bauten für das Restaurant im Seepark und Abbruch des Güterschuppens am Hafen einiges getan . Noch sichtbarer aufwerten will es der Stadtrat mit der Neugestaltung des Hafenareals . Nach Hin und Her über Jahre sind aus einem Workshopverfahren zusammen mit Fachleuten des Kantons nun die Grundsätze festgelegt: ein möglichst offener Platz, ein kleineres Gebäude und eine gestalterische Verbindung mit der Innenstadt .

Abstimmung im Juni

So erarbeiten die Gewinner des früheren Planungsprozesses nun das Vorprojekt . Dazu gehört auch ein Konzept für einheitliche Beleuchtung vom Kornhaus bis zur Häuserzeile am Bahnplatz .

Statt 14 Mio . soll das Ganze nach Auskunft von Stadtpräsident Thomas Müller nur noch höchstens 4 Mio . Franken kosten . Der Kredit werde der Bürgerschaft voraussichtlich im Juni 2007 zur Abstimmung vorgelegt .

Wohnlichere Hauptstrasse

Im Zusammenhang mit dem Hafenareal steht auch die geplante Umgestaltung der Hauptstrasse . Sie wird zwar bis zum Bau einer neuen Achse (siehe Kasten) in noch unbestimmter Zukunft weiterhin dem Hauptverkehr durch die Stadt dienen, soll aber einladender und wohnlicher werden .

Kornhaus «auf Eis»

Das weitere frühere Millionenvorhaben am Hafen, einen Umbau des Kornhauses, geht der Stadtrat vorerst nicht an . «Es fehlt eine zündende Idee für eine sinnvolle und wirtschaftlich tragbare Nutzung», sagt der Stadtpräsident . Bearbeitet hat der Stadtrat die Idee, vorerst das Gewölbe im Erdgeschoss des Rorschacher Wahrzeichens instand zu stellen und öffentlich zugänglich zu machen . Weil Infrastrukturanlagen wie eine Heizung fehlen, muss auch für ein Provisorium mit Kosten von etwa einer Million Franken gerechnet werden . Deshalb steht auch diese Idee infrage .

«Fusionsfähig werden»

«Nun kommen wir am Hafen zu einer guten Lösung», fasst Thomas Müller zusammen . «Mit dem Verzicht auf Vorhaben für 30 Mio . Franken haben wir verhindert, dass die Stadt ihre ganze Investitionsfähigkeit hier bindet oder sich hoch verschuldet . Das ist auch wichtig für das angestrebte Zusammengehen mit Nachbargemeinden, trägt bei, dass Rorschach fusionsfähig wird . »

Schifffahrt günstiger führen

Finanzielle Entlastung erwartet der Stadtpräsident auch vom Zusammengehen des Schifffahrtsbetriebes mit den Käufern der SBB-Flotte . Rorschach, Thal und Rheineck sollten dann nur noch Beiträge leisten müssen wie andere Ufergemeinden . Wäre es nicht interessanter, die Rorschacher Schiffe ebenfalls zu verkaufen? «Davon haben wir abgesehen, weil wir bei der Schifffahrt nicht mehr mitbestimmen könnten, damit wir eine gute touristische Anbindung bewahren können», erklärt Thomas Müller .

Hafenbuffet einbeziehen

Noch nicht in Gang gekommen ist der Umbau des ehemaligen Hafenbuffets . Das sei gewollt, berichtet der Stadtpräsident: «Mit der Neukonzeption der Schifffahrt kommt diesem Gebäude grössere touristische Bedeutung zu . Deshalb hat die Stadt den Käufer gebeten, mit der Umnutzung noch etwas zuzuwarten . »

(Fritz Bichsel/St. Galler Tagblatt v. 30.12.06)

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