Die Tourismusorganisation
will das Angebot in der ganzen Region verbessern und mehr gemeinsam nutzen. Die
Schifffahrt wird stärker auf Tourismus ausgerichtet.
In der Idylle der
Rorschacher Badhütte trafen sich Mitglieder der CVP der Region Rorschach. Der
designierte Direktor der Tourismus-Destination St. Gallen-Bodensee, Boris
Tschirky, zeigte seine Vorstellungen auf. In die Zukunft der Bodenseeschifffahrt
blickte Stadtpräsident Thomas Müller als Verwaltungsratspräsident der SBS
Schifffahrt AG, an die auch die Rorschacher Schiffe übergegangen sind.
Aus beiden
Referaten wurde deutlich, dass im Tourismusgebiet St. Gallen-Bodensee alle in
einem Boot sitzen müssen. Das betrifft die 22 Mitgliedgemeinden wie die
Schifffahrt, die durch den Zusammenschluss der früheren SBB-Schifffahrt in
Romanshorn und des Schifffahrtsbetriebes Rorschach für 2008 in den Startlöchern
steht.
Boris Tschirky
zeigte die gewachsene Organisation von St. Gallen-Bodensee Tourismus auf, die
mittlerweile 15 Mitarbeitende beschäftigt. Ab seinem Amtsantritt am 1. Januar
2008 möchte er folgende Schwerpunkte verfolgen: «Wir wollen täglich
Tourismusinformation betreiben. Das touristische Marketing soll verstärkt
werden. Ein wichtiger Bestandteil sollen Kongresse und Events – die höchsten
Wertschienen – werden.»
Tschirky machte
einerseits deutlich, die ganze Region vom Fürstenland bis zum Bodensee oder bei
internationalen Kongressen in St. Gallen beim Hotelangebot von Zürich bis
Bregenz müsse zusammenspielen. Und er fordert ein Top-Leistungsangebot: «Wir müssen
in der Hotellerie, in der Gastronomie und bei den Infrastrukturen Verbesserungen
anstreben.» Keine Zweifel liess er, dass Rorschach ein wichtiger Bestandteil
von St. Gallen-Bodensee Tourismus sei: «Mit Rorschach haben wir auch die
wichtige See-Kompetenz.»
Thomas Müller
zeigte den Weg auf zum Kauf der SBS Schweiz durch eine Thurgauer
Unternehmergruppe und zum Zusammenschluss mit dem SB Rorschach. Der Stadtpräsident
machte darauf aufmerksam, dass die Rechnung des SB für die beteiligten
Gemeinden Rorschach, Rheineck und Thal nie aufging: «Wir mussten pro Jahr
Defizite von 200 000 bis 400 000 Franken decken.»
Mit dem
Zusammenschluss sollen die Ziele anders gewichtet werden; mit schwergewichtiger
auf den Tourismus gerichteten Angeboten. «Wir müssen die Schiffe mehr für
Sonder- und Charterfahrten zur Verfügung haben.» Das bedeute weniger
Kursschifffahrten. Thomas Müller unterstrich, Erlebnisgastronomie auf den
Schiffen sei ein wichtiger Bestandteil. Und er zeigte anhand von Erhebungen auf,
dass viele Leute nicht mehr lange dauernde Schifffahrten, etwa bis zur Insel
Mainau, bevorzugen, sondern eher kürzere, beispielsweise nach Lindau. Er
rechne, dass mit der neuen Ausrichtung in zwei bis drei Jahren schwarze Zahlen möglich
werden sollten. Ab 2008 startet das Projekt. «Ich erwarte, dass sich das bis
zum Jahr 2009 einspielen wird.»
(Rudolf
Käser/St. Galler
Tagblatt v. 29.08.07)