Das Hafenglöggli von Romanshorn steht verwahrlost und einsam da, so die Meinung von TZ-Leser Lukas Züllig. Die SBS ist die Besitzerin des Glögglis und betont: «Wir kümmern uns.»
Hafenstadt nennt sich Romanshorn seit kurzem. Damit wird der historischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens Rechnung getragen. Ein kleines, aber wichtiges Element des neuen Wahrzeichens der Stadt steht aber etwas verloren da: das Hafenglöggli. TZ-Leser Lukas Züllig war enttäuscht, als er kürzlich mit Freunden eine Schifffahrt auf dem Bodensee machte und bei der Einfahrt in den Romanshorner Hafen das Glöggli sah: «Es stand ziemlich verwahrlost und einsam da», schreibt er in einem Leserbrief. Er lebe heute zwar in Zürich, sei aber in Egnach aufgewachsen und habe daher eine Bindung an Romanshorn. Für ihn war das Hafenglöggli schon immer das Inbild von Romanshorn.
Das Glöggli ist in Betrieb
Das Glöggli gehört der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt (SBS). Andrea Ruf, Geschäftsführerin der SBS, ist überrascht von dieser Feststellung. «Wir kümmern uns um das Hafenglöggli.» Das sei notwendig, denn ab und zu werde es beispielsweise versprayt. Auch Littering sei um das Glöggli herum ein Thema.
Zudem sei das Hafenglöggli in Betrieb. «Es gibt dort eine Sturmwarnanlage. Auch die Hafenflagge, die bei schönem Wetter aufgehängt wird, verstauen wird dort.» Das Glöggli liege etwas abgelegen, darum sei sie nicht jeden Tag dort, so Ruf weiter. Zudem sei die Hafenanlage alt. «Es ist daher schwierig, immer alles tip top glänzend zu halten.» Es könne daher sein, dass das Unkraut mal sprießt. «Das kennt jeder: Kaum ist man an einem Ort fertig mit Jäten, wächst es am anderen wieder.» Dennoch betont Ruf, dass die SBS viel in Romanshorn investiere. «Das zeigen die Renovation der Transitpost oder die Pläne mit der Werft.» So sei es auch mit dem Hafenglöggli.
Unabhängig vom Label
Auf der Stadtverwaltung würde man sich freuen, wenn dem Hafenglöggli viel Sorge getragen wird. «Das ist aber unabhängig vom neuen Stadtlabel», sagt Gemeindeschreiber Rolf Vorburger.
Dass sich die Stadt freuen würde, wenn rund um das Glöggli mehr Leben herrschte, zeigte sich bereits im vergangenen Sommer. Damals stellten SBW-Schüler im Rahmen eines Projekts rundherum Stühle und Tische auf. Sie nannten das Bistro «ApéRomanshorn». Zu Gast waren dort auch Stadtammann David H. Bon und Stadtrat Peter Höltschi. Beide äußerten den Wunsch, dass die in diesem Projekt entstandenen Ideen auch wirklich umgesetzt werden.
(Michéle Vaterlaus/Thurgauer Zeitung v. 03.09.13)