Das letzte Schiff verlässt die Werft

Die Werft der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt bleibt bis Herbst geschlossen. Nächste Woche beginnen Umbauarbeiten. Gestern wurde die letzte Fähre, die in der alten Werft gewartet wurde, eingewassert.

Langsam, fast schwerfällig verlässt die Motofähre «Kreuzlingen» die Werft der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt (SBS). Das 650 Tonnen schwere Schiff liegt mit seinem Kiel auf dem Hellingwagen. Damit es nicht einfach ins Wasser saust, ist es mit Drahtseilen an einer Winde festgemacht. Es dröhnt und ächzt, im Schritttempo bewegt sich die «Kreuzlingen» Richtung Wasser, bis sie nach drei viertel Stunden selber schwimmt.

Seit gestern nun sind die Tore der Werft in Romanshorn geschlossen. Im Februar beginnen die Umbauarbeiten. Das Gebäude wird für neun Millionen Franken vergrößert – das heißt verlängert und erhöht. «Die <Kreuzlingen> ist das beste Beispiel dafür, warum das notwendig ist», sagt Erich Hefti, Oberkapitän der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt.

Zu kurz und zu tief

Während dreier Monate wurde die Fähre gewartet, in dieser Zeit konnten die Tore der Werft nicht geschlossen werden. Das Schiff war mit seinen 68 Metern 18 Meter zu lang. «Wir haben die Werft mit einem Vorhang aus Plastik verschlossen», sagt Hefti. Damit nicht genug. Auch in der Höhe passt die Fähre nur knapp rein. Die Radar- und Scheinwerfersockel sowie ein Teil der Reling mussten abgenommen werden, damit sie in die Werft passte, wie Damian Baker, Leiter der Werft, sagt.

100 Jahre altes Gebäude

Mit den Bauarbeiten geht es nächste Woche los. Das Gebäude wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und im Jahr 1905 in Betrieb genommen. Es steht unter Denkmalschutz.

(Michéle Vaterlaus/Thurgauer Zeitung v. 30.01.14)

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