Die Einsprache, die keine ist

Gegen das Hafenprojekt der SBS ist gemäß Bundesamt für Verkehr eine Einsprache eingegangen. Einsprecherin soll die Stadt Romanshorn sein, die sich am Projekt beteiligen will.

«Es hat eine Einsprache gegeben.» Das war die Antwort des Bundesamtes für Verkehr auf die entsprechende Anfrage. Diese Einsprache gegen die Holzplattform mit zwei Stegen, welche die Schweizerische Bodenseeschifffahrt (SBS) im Romanshorner Hafen bauen will, kommt angeblich von der Stadt Romanshorn. Das ist erstaunlich. Denn die Stadt war bei der Projektentwicklung dabei, und sie will sich mit 600 000 Franken daran beteiligen – vorausgesetzt die Stimmbürger sagen im Mai ja zu dem Kredit.

Ein Missverständnis

Eine etwas verdutzte Andrea Ruf, Geschäftsleiterin der SBS, sagte gestern morgen: «So wie ich das sehe, ist das keine richtige Einsprache.» Es gehe um formale Auflagen, die gemäß ihren Kenntnissen bei Bauvorhaben auferlegt werden.

Und so ist es. Benno Gmür, der delegierte des Verwaltungsrates der SBS, hatte bereits seit Mittwoch davon Kenntnis. «Das ist ein Missverständnis», sagte er. Es sei lediglich eine fachliche Stellungnahme der Gemeinde zu dem Projekt. Das bestätigt auch der Romanshorner Bauverwalter Patrick Sieber. «Wir waren aufgefordert vom Bundesamt für Verkehr, die Interessen der Gemeinde im Rahmen einer Einsprache wahrzunehmen», sagt er. Das habe man getan. «Es waren lediglich Auflagen, die wir üblicherweise beim Erteilen einer Baubewilligung machen.» Das Wort «Einsprache» hatte gestern deswegen für Verwirrung gesorgt. Doch Benno Gmür ist überglücklich, dass es keine Einsprachen gegeben hat. «So wie es aussieht, können wir den Zeitplan einhalten.»

Abstimmung im Mai

Die Plattform soll per Saison 2015 in Betrieb genommen werden. Die SBS braucht nun noch das Ja der Romanshorner, die im Mai über den Kredit von 600 000 Franken befinden werden.

(Michèle Vaterlaus/Thurgauer Zeitung v. 29.03.14)

zurück