150 neue Bootsplätze für Staad

Projekt Seeufer und Hafen Staad vom Gemeinderat in Thal genehmigt

Der Gemeinderat von Thal hat das Projekt Seeufer und Hafen Staad genehmigt. Es umfasst ein weiteres Teilstück des Seeuferwegs, verbessert die Zugänglichkeit des Seeufers und beinhaltet einen neuen Bootshafen mit 150 Liegeplätzen.

Das Projekt – beruhend auf dem Entwicklungskonzept Staad von 1996 – solle insbesondere zur Attraktivitätssteigerung von Staad beitragen, schreibt der Gemeinderat von Thal in seiner aktuellen Medienmitteilung. Der Projektperimeter umfasst den Seeuferanstoss ab Staader Hafenmole bis Ende des ehemaligen Betriebsgeländes der Spezialbeton Staad.

Neuer Bootshafen

Zentrales Element des Projektes ist ein neuer Kleinhafen, der auf 150 Bootsliegeplätze ausgelegt ist. Gemäss internationalen Beschlüssen dürfen am Bodensee nur dann neue Liegeplätze geschaffen werden, wenn sie andernorts im gleichen Umfang aufgehoben werden. Der neue Kleinhafen ist möglich, weil rund 100 Wasserliegeplätze von Altenrhein nach Staad verlagert werden können.

Der projektierte Hafen Staad bietet laut Gemeinderat eine Reihe von Vorteilen: optimale Steglängen mit kurzen Zugangswegen, optimale Zufahrt vom See her, bestmöglicher Wellenschutz und hohe Wintertauglichkeit. Daneben soll auch eine gute Hafeninfrastruktur angeboten werden. Das Hafengebäude mit Garderoben und Hafenmeisterbüro wird nördlich an das Wasserpumpwerk angebaut. Ebenso ist eine Fäkaliensammelstelle geplant. Zum Ein- und Auswassern wird der bestehende Kran übernommen.

Genügend Parkplätze

Für die Hafenbenutzer stehen laut Projekt Seeufer und Hafen Staad auf der Hafenmole zehn Kurzzeit-Parkplätze zur Verfügung. Fürs längere Abstellen von Fahrzeugen werden auf dem ehemaligen Gelände der Firma Zingg Altmetalle Parkplätze in genügender Zahl eingerichtet.

Zusätzlich wird im Hafenbereich eine «allwettersichere» Anlegestelle für den öffentlichen Schiffsverkehr eingerichtet. In Absprache mit dem Schifffahrtsbetrieb Rorschach ist es gemäß Ausführungen des Gemeinderates vorgesehen, dass ab 2008 Schiffe auf dem Kurs Rorschach–Rheineck wieder Halt in Staad machen. Zudem ermöglicht eine weitere Anlegestelle an der Molennordseite bei Schönwetter das Anlegen von großen Bodenseeschiffen.

Umnutzung Hafenmole

Die fast 200 Meter weit in den See ragende Hafenmole wird vom Kiesumschlag befreit und erhält den Charakter einer öffentlichen Freifläche. Am Molenkopf entsteht an prominentester Aussichtslage ein Seeplatz. Daran schließt eine offene Wiese an, die für verschiedene Nutzungen frei bleiben soll. Im mittleren Teil werden die heutigen Gebäude abgebrochen und es entsteht ein Kiesplatz, auf dem der Bootsumschlag, aber auch Veranstaltungen stattfinden können.

Am östlichen Ende des Perimeters kann ebenfalls eine Freifläche zur öffentlichen Nutzung erstellt werden. Diese Fläche konnte sich die Gemeinde im Zusammenhang mit der Überbauung Seepark Staad sichern.

Seeuferweg als Steg

Ein neuer Seeuferweg verbindet die Hafenmole und die Freifläche Ost. Dieser wird als Steg mit einer Breite von 2,5 Metern entlang der bestehenden Seeufermauer angelegt. Eine Kanzel beim Ansatzpunkt des Steges im Ostteil gibt die Aussicht auf den See und den unter Schutz stehenden Schrönteler frei.

Die Kosten des Gesamtprojektes belaufen sich auf 7,5 Mio. Franken. Davon entfällt der Hauptanteil auf den neuen Hafen (5,0 Mio.). 1,33 Mio. sind für die Seeufergestaltung und rund eine Mio. Franken für den Seeuferweg vorgesehen. Während der Hafen selbsttragend erstellt wird, sind die Kosten für Seeuferweg und Seeufergestaltung durch die Gemeinde zu tragen. Der Kanton beteiligt sich aufgrund der regionalen Bedeutung mit 65% an den Kosten des Seeuferweges.

Weiteres Vorgehen

Die Realisierung des Projektes ist mit zwei externen Projekten verknüpft. Einerseits kann die Ausführung des Seeuferwegs während der Bauphase des Seeparks Staad kostengünstiger erfolgen. Andererseits soll bis im Frühjahr 2008 die Ersatzsteganlage im Rheinspitz fertig gestellt sein und wird Liegeplätze am Alten Rhein aufnehmen. Auf diesen Zeitpunkt hin muss auch der Hafen Staad realisiert sein. Die öffentliche Auflage wird deshalb bereits im April erfolgen.

(St. Galler Tagblatt v. 17.03.06)

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