Mit
der 33. internationalen Flottensternfahrt ist am Samstag die Saison 2004 der Weißen
Flotte auf dem Bodensee eröffnet worden. Ziel der Sternfahrt mit sieben
Schiffen aus drei Anrainerstaaten war Bregenz, wo das 120-jährige Bestehen der
Bodenseeschifffahrt der Österreichischen Bundesbahnen gefeiert wurde.
Sieben
laute Böllerschüsse hallen vom Pfändermassiv über die Bregenzerbucht, als
die trotz wolkenbehangenem Himmel vollbesetzten sieben Schiffe der
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) aus Konstanz, Friedrichshafen und Lindau, der
Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) aus Romanshorn und der Schweizerischen
Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) aus Schaffhausen, begleitet
von der "Vorarlberg"
der österreichischen Bodenseeschifffahrt, in Formation im Hafen von Bregenz
einlaufen. Fallschirmspringer mit den Flaggen der Seeanrainerstaaten und der
Europaflagge fallen vom Himmel. Jazz-, Guggenmusiker und Blaskapellen spielen um
die Wette. Buntverkleidete Stelzenläufer tanzen dazu. An Bord der
"Vorarlberg" werden zunächst zur Überraschung aller Gäste die
neuen, weiblichen Matrosen vorgestellt. Derart flotte, knapp in blauen Miniröcken
und Bikinioberteilen bekleidete Mädchen sollen künftig die Ausflügler begrüßen,
scherzt der Moderator. Die Zuschauer im Hafenareal jubeln zwar, aber glauben
kann's keiner. Als Höhepunkt - wie soll es anders sein zum großen Hafenfest
anlässlich des 120. Geburtstages der österreichischen staatlichen
Bodenseeschifffahrt - zeigen sich "Kaiserin Sissi" und "Kaiser
Franz Joseph I." an Deck. Der echte Kaiser hatte am 15. September 1884 die
Bodenseeschifffahrt und den westlichsten Hafen des Landes als Folge der
Indienststellung der Arlbergbahn bis Bregenz ihrer Bestimmung übergeben. Gut 60
Jahre zuvor begannen badische, württembergische, bayerische und eidgenössische
Passagierdampfer die Menschen über den See zu schippern. Die
"Kaiserin" übergab dann auch höchstpersönlich die Gastgeschenke an
die Kapitäne, die die Sternfahrer nach Bregenz gebracht haben .
Höhepunkt:
Der Stern
Höhepunkt,
bevor die Schiffe wieder zur Fahrt in die Heimathäfen starteten, war die
Bildung des Sterns vor Bregenz und die Übergabe von Sektflaschen an den
Bugspitzen der Schiffe. Die Weiße Flotte vom Bodensee - und somit der aus heute
fünf Reedereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz bestehende Tarif-
und Fahrplanverbund der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee
und Rhein (VSU) - beförderte im Jahr 2003 rund 4,4 Millionen Passagiere und 11
700 Fahrräder über den See. Im Einsatz sind 30 Motorschiffe und drei Fähren.
Das größte Unternehmen der VSU mit 15 Schiffen sind die
Bodensee-Schiffsbetriebe aus Konstanz.
(Schwäbische
Zeitung v. 05.04.04)