Mit diesem Akt wird jeweils die Schifffahrtssaison zwischen Bregenz und Schaffhausen offiziell eröffnet. Gleichsam als Protagonisten schicken die Reedereien der Anrainerstaaten Schweiz, Österreich und Deutschland jeweils insgesamt sechs Schiffe zu einem gemeinsamen Treffpunkt, der in den vergangenen Jahren auch schon mal Romanshorn, Bregenz oder Mainau geheißen hat.
Diesmal war es Meersburg, das von der «St. Gallen», der «Schaffhausen», der «Konstanz», der «Stuttgart», der «Schwaben» und der «Vorarlberg» angesteuert wurde. Um 13 Uhr langten die Schiffe als Konvoi im Hafen der historischen Bodenseestadt an. Zeit zum ausgiebigen Landgang für die Tausende internationaler Passagiere.
Knapp zwei Stunden später wälzte sich die Flut der Landgänger wieder zurück auf die Schiffe, die nun zu jener Formation in See stachen, die dem Anlass den Namen gegeben hat: zum 41. Flottenstern. Und das bei strahlendblauem Himmel, blauer See und frühlingshaften Temperaturen.
Vor der imposanten Kulisse Meersburgs
formierten sich die Schiffe zum sechszackigen Gebilde, näherten sich
abwechslungsweise bis fast zum Bugkontakt, Wein wurde übergeben, und auf den
Schiffen mit Kapellen intonierten diese wie jedes Jahr «Die Fischerin vom
Bodensee», die inoffizielle Hymne der Euregio – wer nicht mitsang, hatte
zumindest Tränen in den Augen. Höchste Zeit, dass die Schiffe wieder in
Richtung ihrer Heimathäfen drehten.
(St. Galler Tagblatt v. 30.04.12)
Dem
Kapitän der „MS Stuttgart“ glänzten die Augen, als er am Samstagmorgen im
Konstanzer Hafen die Passagiere zählte. Kurz vor Abfahrt, war das Schiff mit über
300 Gästen nahezu bis auf den letzten Platz besetzt. „Endlich kommen die Leut'“,
sagte Stefan Grieble. Denn allein auf den Ausflugsdampfern der Bodensee
Schiffsbetriebe sind seit Saisonstart am 2. April 16 000 Gäste weniger als in
dieser Zeit üblich gezählt worden. „Der April hat nicht unseren
Vorstellungen entsprochen, hoffentlich erholen sich die Zahlen mit einem schönen
und sonnigen Mai, vor allem aber mit einer guten Sommersaison“, sagte denn
auch BSB-Geschäftsführer Konrad Frommer. Er betonte, dass die Sternfahrt die
beste Gelegenheit sei, um die Leistungsfähigkeit der Weißen Flotte auf
Bodensee und Hochrhein darzustellen. Auf den 14 BSB-Schiffen wurde 2011 mit 2,26
Millionen Fahrgästen an Bord gegenüber dem Vorjahr ein Passagierplus von
sieben Prozent geschrieben. Die Zeichen dafür, die Vorgaben auch in diesem Jahr
zu erreichen, standen am Samstag gut, als „MS Stuttgart“ zur 41.
Flottensternfahrt ablegte. Vor Meersburg trafen dann auch die Partner der
Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein mit ihren
feierlich beflaggten Schiffen ein, um an der Kaimauer und im Hafen der
Touristenstadt festzumachen. Empfangen wurden sie von Böllerschüssen, Frauen
und Männern in historischen Trachten und einem Platzkonzert der Knabenmusik
Meersburg.
(Gerhard Heer/Südkurier v. 30.04.12)