URh-Direktor wird entlastet

Nebst dem guten Jahresergebnis wurde an der Generalversammlung der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) der neue Geschäftsführer Thomas Rist vorgestellt.

Ein Bus mit dem Aussehen eines Schiffs und der Aufschrift «Willkommen an Bord!» begrüßte die 260 Aktionäre, die gestern Nachmittag an der Generalversammlung der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) in der Mehrzweckhalle Schanz in Stein am Rhein teilnahmen. Der Werbebus symbolisiert, wie URh-Direktor Walter Herrmann erklärte, die seit über zwei Jahren bestehende gute Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben Schaffhausen (VBSH). Allerdings sei im jetzigen Organisationsmodell mit der Führung dreier Unternehmen seine eigene Belastung zu hoch, weshalb zusammen mit dem URh-Verwaltungsrat eine Anpassung des Geschäftsführungmodells beschlossen wurde: Während die Gesamtleitung beim VBSH-Direktor bleibt und die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens beim Kaufmännischen Leiter VBSH, wechselt der bisherige Direktionsassistent Thomas Rist als Geschäftsführer URh in die Geschäftsstelle am Freien Platz. Dadurch werde der Direktor als Gesamtleiter entlastet und die Geschäftsstelle an der Schaffhauser Schifflände gestärkt, so Herrmann.

Reto Dubach neuer Vizepräsident

Durch die statutarischen Geschäfte führte zügig und humorvoll Verwaltungsratspräsident Walter Sommer, der bereits in der Begrüßungsansprache auf das gute Jahresergebnis verwies. Wie bereits berichtet, konnte die URh im Geschäftsjahr 2007 fast 400 000 Fahrgäste befördern, einen Gewinn von 300 000 Franken erwirtschaften, den Verlustvortrag von 200 000 Franken tilgen und eine Reserve von 100 000 Franken bilden (siehe SN vom 9. 4.). Der Rücktritt von Hans-Peter Lenherr machte die Ersatzwahl eines Verwaltungsrates nötig. Lenherrs Nachfolge tritt Regierungsrat Reto Dubach an. Er wurde gemäß Antrag des Verwaltungsrates sowohl als Mitglied als auch als Vizepräsident des Verwaltungsrates gewählt. Lenherrs siebenjährige Tätigkeit in URh-Vorstand und -Präsidium wurde vom VR-Präsidenten Walter Sommer gewürdigt.
Auch Direktor Walter Herrmann äußerte seine Freude über das gute Jahresergebnis, er warnte aber vor der Schlussfolgerung, die URh sei wieder eine Unternehmung für Schönwetterkapitäne. Dagegen würden nur schon die hohen Dieselölpreise sprechen, die die Rechnung dieses Jahr zusätzlich mit 150 000 Franken belasten: «Das tut weh.» Noch stärker belaste die weiterhin massive Unterdeckung der Pensionskasse den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung. «Die Ertragskraft ist beschränkt», gab auch der VR-Präsident zu bedenken und verwies auf unbeeinflussbare Faktoren wie Wasserstand und Wetter. Zudem sei wegen der knappen Eigenkapitalbasis die Anschaffung neuer Schiffe nicht möglich. Damit die Vision von einem Dampfschiff Wirklichkeit wird, sind somit Investoren gefragt. Kantonsrat Eduard Joos, der deswegen einen politischen Vorstoß lanciert hat, bat die Aktionäre am Schluss der Versammlung inständig um Unterstützung.

(Judith Klingenberg/Schaffhauser Nachrichten v. 27.05.08)

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