Im
Sommer hat die Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU) aufgedeckt, dass
Passagierschiffe der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein auf dem
Streckenabschnitt zwischen Ermatingen und Konstanz oft schneller fahren als
erlaubt. Laut AGBU führt das erhöhte Tempo zu mehr Wellenschlag und dies
wiederum zur Ufererosion.
Inzwischen
ist der Streit um die Geschwindigkeit der Boote entlang sensibler Uferzonen zu
einem Thema in der baden-württembergischen Landespolitik geworden. Auf Anfrage
von Siegfried Lehmann, Konstanzer Landtagsabgeordneter der Grünen, hat die
Landesregierung bestätigt, dass es Erosionsschäden am Ufer gibt. Eine Änderung
des Verwarnungsverfahrens bei Geschwindigkeitsüberschreitungen sei jedoch nicht
geplant. Das wiederum empört den Abgeordneten. Laut Lehmann können die Schiffe
ihren Fahrplan gar nicht einhalten, wenn sie sich auf dem Streckenabschnitt
Ermatingen-Konstanz an das Tempolimit von zehn Stundenkilometern halten. Lehmann
fordert schärfere Kontrollen. Tempoverstöße dürften nicht wie bisher erst ab
einer Überschreitung von 50 Prozent der zugelassenen Geschwindigkeit geahndet
werden.
(Südkurier v.
27.10.10)