Saisonstart 2011 mit Hindernissen

Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) startet am kommenden Sonntag, 10. April 2011, in die diesjährige Schifffahrtssaison. Es ist ein Saisonstart mit Hindernissen: Wegen des zu tiefen Wasserstandes kann die Teilstrecke Diessenhofen - Stein am Rhein vorerst nicht befahren werden. Auf diesem Abschnitt werden Busse der Verkehrsbetriebe Schaffhausen eingesetzt. Die URh hofft, dass der Rheinpegel baldmöglichst so weit ansteigt, dass ein durchgehender Schiffsbetrieb zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen möglich wird.

Vorerst verkehren die Schiffe nur am Wochenende. Ab Karfreitag, 22. April, bis zum Saisonende am 16. Oktober sind die Schiffe der URh dann wieder täglich unterwegs.

Am 30. April findet die traditionelle Flottensternfahrt statt - dieses Jahr mit Ziel Friedrichshafen.

2010 - operativ eine "schwarze Null"

An ihrer jährlichen Bilanz-Medienorientierung zog die URh für die "durchzogene" Saison 2010 ein weitgehend positives Fazit. Zwar zeigten sich in der Schifffahrtssaison 2010 die "vier W" – Wasserstand, Wetter, Währung und Wirtschaftslage – nicht immer von ihrer angenehmen Seite. Entsprechend lagen die Passagierzahlen mit 363'000 auch deutlich unter dem langjährigen Mittel. Trotzdem gelang es der Gesellschaft, operativ eine "schwarze Null" zu schreiben. Dank nicht benötigter Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Wechsel der Pensionskasse resultierte per Saldo sogar ein Unternehmensgewinn von 376'000 Franken. Dank der Erhöhung des Aktienkapitals steht die URh auf solider Basis. Zwar wurde die Kapitalerhöhung im Wesentlichen von der öffentlichen Hand (CHF 2'200'000) getragen. Aber auch von privater Seite wurden bis jetzt für 400'000 Franken Aktien gezeichnet. Es ist übrigens auch weiterhin - bis Ende Mai - möglich, Aktien der URh zu zeichnen.

Dampfschiffstudie

Die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) hat sich mit einem möglichen zukünftigen Dampfschiff für den Untersee und Rhein befasst. Im Rahmen der Medieninformation präsentierte Prof. Dr. Markus Henne von der HSR das Ergebnis. Er zeigt, dass ein Dampfschiff für den Untersee und Rhein grundsätzlich machbar ist.

Die Kantone Schaffhausen, Thurgau – bei beiden Kantonen ist noch ein Postulat in dieser Frage hängig – und die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein wollen es noch genauer wissen. Deshalb haben sie bei der Shiptec in Luzern eine technische Machbarkeitsstudie zum Dampfschiff in Auftrag gegeben. Die technische Machbarkeitsstudie soll unter anderem den Finanzbedarf für ein Dampfschiff aufzeigen. Sie soll aber auch zeigen, ob der Bau eines Rhein-Dampfschiffes aufgrund heutiger Anforderungen – Komfort, Wirtschaftlichkeit, Ökologie – möglich ist.

Generalüberholung MS Thurgau

Das aus dem Jahre 1965 stammende MS Thurgau wurde diesen Winter in der Bodan-Werft in Kressbronn generalüberholt. Bezüglich der Auslieferung des renovierten Schiffes – diese ist vertraglich auf den 15. April vereinbart – rechnet die Geschäftsleitung der URh mit Lieferverzögerungen, nachdem die Bodan-Werft Insolvenz anmelden musste. Die Verantwortlichen freuen sich dennoch auf ein trotz seines Alters von weit über 40 Jahren praktisch wieder "neues" Schiff.

(Schifffahrtsgesellschaft Untersee & Rhein v. 07.04.11)

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