Pro Dampfer gewinnt 1000 Mitglieder

Seit knapp einem Jahr existiert der Verein Pro Dampfer. Schon 1000 Mitglieder unterstützen die Idee eines Ökodampfers auf Untersee und Rhein.

Dieser Verein hat keine Nachwuchssorgen. Kaum ein Jahr gegründet, zählt Pro Dampfer schon etwa 1000 Mitglieder. Darunter finden sich bis zu 15 Kollektivmitglieder wie politische Gemeinden, Firmen oder Tourismusorganisationen, die laut Vereinspräsident Eduard Joos dreifach zählen. Der Historiker hat eine Vision: Ein moderner Ökodampfer soll auf Untersee und Rhein verkehren. Diese Idee trifft offensichtlich den Nerv, denn 1000 Mitglieder bekundeten ihre Sympathie mit 20 Franken Mitgliedsbeitrag. 20 000 Franken kommen so zusammen. «Das reicht noch nicht für eine Machbarkeitsstudie», sagte Vizepräsident Hansjörg Lang aus Mammern.

Drei Millionen Mehrkosten

Der Ökodampfer soll angeschafft werden, wenn die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) sowieso ein neues Schiff braucht. «Ein neues Schiff kostet grob geschätzt neun Millionen, ein Ökodampfer 12 Millionen», sagt Präsident Joos. Den Bootsbauer Bernhard Utz aus Wangen im Allgäu hätten sie schon an der Hand. Als nächstes geht eine Delegation samt URh-Vertretern nach Bern, um die Rahmenbedingungen zu klären. «Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite», sagt denn auch der 62jährige URh-Direktor Walter Herrmann. Gestützt auf eine Studie lehnte es die URh in der Vergangenheit ab, ein Dampfschiff anzuschaffen. Die 1000 Mitglieder beeindrucken Herrmann durchaus: «Das zeigt, was für ein emotionales Thema der Dampfer ist.» Aber die URh müsse weiterhin kühl rechnen.

Politik könnte entscheiden

Joos kann nachvollziehen, dass die URh keine finanziellen Risiken eingehen will. «Die Hauptaktionäre finanzieren», sagt er. Da ist man bei den Kantonen Schaffhausen und Thurgau und mitten in der Politik.

(Thurgauer Zeitung v. 04.05.13)

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