Die Trockenheit und der tiefe Wasserstand haben der Schifffahrt auf dem Untersee zu schaffen gemacht. Unfälle gab es in der abgelaufenen Saison keine.
Viel Sonnenschein und das Ausbleiben von Regenfällen während der Schifffahrtsaison 2003 führten zu einem Tiefstwasserstand, wie er im Sommer noch nie beobachtet worden ist. Der durchgehende Schiffsverkehr musste auf dem Rhein während 65 Tagen und im Untersee während 29 Tagen eingestellt werden, das erklärt Konrad Eberle, Direktor der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh). Besorgt beobachtete man, so Eberle, Ende 2002 das winterliche Hochwasser des Bodensees. Die Trockenheit zu Beginn des neuen Jahres bildete den Wasserstand auf einen natürlichen Normalwert zurück. Frühlingsregen und die einsetzende Schneeschmelze ermöglichten den geplanten Saisonstart am Palmsonntag, 13. April 2003. Doch bereits am letzten Aprilwochenende lag der Wasserstand für den Schiffsverkehr zwischen Stein am Rhein und Diessenhofen zu tief.
Im Sommer tummelten sich Abertausende von Badenden mit und ohne Schwimmhilfen und Gummibooten im Rhein und Untersee. Dank der Aufmerksamkeit der Kapitäne kam es zu keinem Unfall. Ab dem 4. August war der Rhein mangels Wasser für die Fahrgastschiffe nicht mehr zu befahren, und ab Anfang September verhinderten die Untiefen vor Konstanz und dem Eschenzerhorn auch auf dem Untersee das Passieren der Schiffe, fährt Eberle fort. Die URh hielt den Verkehr auf den Strecken Schaffhausen - Diessenhofen und Steckborn - Ermatingen mit einem Spezialfahrplan aufrecht. Ende Juli lagen die Fahrgastfrequenzen über denjenigen des Vorjahres.
Mit den Betriebsunterbrüchen im August und September brachen sie jedoch deutlich ein, bedauert Eberle. Während der vergangenen Saison wurden insgesamt 329 629 Fahrgäste gezählt, 56 085 weniger als im Vorjahr. Als Konsequenz wird ein Einnahmenausfall von mehr als 400 000 Franken erwartet. Mit dem Ende der Saison 2003 setzten erste Niederschläge ein. Sie lassen die Schifffahrtsdirektion in Schaffhausen hoffen, dass der Pegel so weit ansteigt, dass ihre in Kreuzlingen, Mannenbach und Stein am Rhein stationierten Schiffe für die Revisionsarbeiten zum Winterplatz in der Werft Langwiesen zurückfahren können.
(St. Galler Tagblatt v. 09.10.03)