Gute
Saison für Rheinschifffahrt
Über 11 Prozent mehr
Fahrgäste als im Vorjahr wurden von der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und
Rhein (URh) in diesem Jahr befördert.
April und Wochenenden als
Rettung
Die schönen Tage im April
und die sonnigen Wochenenden machte Direktionsassistent Thomas Rist für die «Rettung
der Saison» verantwortlich, aber ohne die beiden Verlängerungswochen hätte
man bei den Fahrgastzahlen nur das Niveau von 2005 erreicht. Spitzentag war der
erste Septembersonntag mit 5.310 Fahrgästen. Legt man ein Vollkostenrechnung zu
Grunde, so hat die Saisonverlängerung die anfallenden Kosten nicht gedeckt: «Es
ist nicht das große Geschäft, aber gelohnt hat es sich trotzdem, denn wir
konnten die Schiffe besser auslasten», zog Walter Herrmann Bilanz. Zwar liegt
wenige Tage nach dem Saisonende noch kein betriebliches Jahresergebnis vor, doch
«wir werden schwarze Zahlen schreiben», bestätigte Herrmann frühere Aussagen
(siehe SN vom 8. September). Die Saisonverlängerung
im Herbst hat sich also insgesamt bewährt, gleichwohl zieht man Lehren aus der
vergangenen Saison: Die unrentablen Unterseerundfahrten werden im kommenden Jahr
aus dem Fahrplan der Vor- und Nachsaison (21. März bis 4. Juli respektive 8. September
bis bis 19. Oktober) gekippt. Wie Thomas Rist erklärte, will man im Herbst
generell nicht mehr so früh losfahren, weil die nebligen Herbstmorgen viele
Fahrgäste abschrecken würden. Weiter ist geplant, auch früher - noch vor
Einbruch der Dunkelheit - den Verkehr zu beenden. Weil die Meldefristen für das
Kursbuch dazu zwangen, musste der Fahrplan 2008 noch vor dem Vorliegen dieser
Erkenntnisse festgelegt werden. Das bedeute, dass die genannten Verlegungen der
Star- und Schlusszeiten erst im Fahrplan 2009 wirksam werden.
Änderungen 2008
Im Jahr 2008 wollen die URh
bereits am 21. März in die Saison starten und erneut bis am 19. Oktober
unterwegs sein. Während der Vor- und Nachsaison wird auf die
Unterseerundfahrten verzichtet. Hingegen wird der Fahrplan der Vor- und
Nachsaison die gleiche Struktur aufweisen wie jener der Hauptsaison: Es werden
vier durchgehende Kurse von Schaffhausen nach Kreuzlingen und zurück angeboten.
Zu einem Abbau wird es also nicht kommen, hingegen zu einer «Verlagerung», wie
Herrmann sagte: Bereits 2008 wird der genannte Neun-Uhr-Kurs ab Stein am Rhein
hinauf in den See nicht mehr verkehren und durch einen um 11.10 Uhr ersetzt. «Dafür
haben wir dann einen sauberen Zweistundentakt», so Herrmann, wohlwissend, dass
diese Veränderung nicht von allen betroffenen Gemeinden begrüßt werden dürfte.
Nach wie vor als «Sorgenkind» sei gemäß Walter Herrmann die Pensionskasse
der URh zu bezeichnen, auch sei die Personaldecke noch immer relativ dünn. Umso
mehr freute sich der URh-Direktor, dass er den Medien gestern zwei
frischgebackene Schiffsführer vorstellen durfte: Daniel Martini wird künftig
am Steuer der «Munot» sitzen, während
Urs Thaler die «Schaffhausen»
durch die Fluten lenken wird.
(Robin Blanck/Schaffhauser Nachrichten v.
24.10.07)