Die
Fahrgäste der von Konstanz/ Kreuzlingen bis Schaffhausen, auf dem Bodensee und
auf dem Hochrhein verkehrenden Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee
und Rhein AG (URh) machen in der deutsch-schweizerischen Grenzregion einen jährlichen
Umsatz von rund 11,7 Millionen Franken (7,3 Millionen Euro).
Zu
diesem Ergebnis kam eine Studie der Universität St. Gallen, mit der die
volkswirtschaftliche Bedeutung der Schiffslinie belegt werden soll. Wirtschaft,
Währungsschwankungen, Wasserstand und Wetter bereiten dem URh-Direktor Konrad
Eberle jährlich Kopfzerbrechen. Derzeit haben die sechs Schiffe der
Aktiengesellschaft gerade 13 Zentimeter Wasser unterm Kiel. Möglicherweise müssen
bald wieder Teilrouten eingestellt werden. Im vergangenen Jahr, als wegen
Niedrigwasser die URh-Schiffe 65 Tage nicht fahren konnte, kamen 14,5 Prozent
weniger Gäste. Der Verlust für die sonst bis zu 400 000 Passagiere jährlich zählende
Flotte: Annähernd 400 000 Franken (250 000 Euro). Im Hochwasserjahr 1999 betrug
das Defizit sogar 900 000 Franken. Dass das Unternehmen trotzdem noch immer
existiert, hat es der so genannten "beschränkten
Fehlbetragsdeckungsgarantie" in Höhe von 200 000 Franken (125 000 Euro) zu
verdanken. Im Hochwasserjahr gab es eine Sonderzulage von knapp 300 000 Franken
(187 500 Euro). Gezahlt werden diese Gelder von den Kantonen Thurgau und
Schaffhausen sowie den Kommunen Schaffhausen, Stein am Rhein und Neuhausen am
Rheinfall. Auch fünf deutsche Gemeinden mit URh-Anlegestellen geben zusammen 10
000 Franken (6 250 Euro) dazu.
Weil
aber gerade dieser im Notfall zu zahlende Zuschuss öffentlich in Frage gestellt
worden sei, habe man die Studie vom Institut für öffentliche Dienstleistungen
und Tourismus an der Universität St. Gallen erarbeiten lassen, so der
URh-Vizepräsident Walter Sommer. Diese bilde die Voraussetzung für die noch zu
verhandelnden "Leistungsvereinbarung" mit den Kantonen Thurgau und
Schaffhausen mit der die "nachträgliche Defizitdeckung" abgeschafft
werde. Künftig sollen neben den Kantonen die Gemeinden, auch die deutschen, jährlich
mit einem immer wieder neu errechneten Betrag die Einbußen ausbügeln. Das
bedeute auch, dass die heute eher einen bescheidenen Beitrag leistenden
deutschen Gemeinden mehr bezahlen müssten. Wenn die Verhandlungen scheitern,
gebe es auch eine neue Schifffahrtsgesellschaft.-
Umsatz
nutzt auch Deutschland
(Schwäbische
Zeitung v. 12.05.04)