Hafenstreit:
Entscheidung am Freitag, den 13
.
Das
Gezerre um den Lindauer Hafen geht weiter
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Nach Ostern planen die Oberbürgermeister mit ihren Anwälten einen letzten
Versuch, um den Gang vor Gericht doch noch zu vermeiden
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Nach wie vor beharren beide Städte darauf, dass sie den Hafen im Eigentum
haben wollen
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Abergläubisch
sind die Oberbürgermeister Horst Frank und Petra Seidl sicher nicht
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Sonst hätten sie als Datum für das entscheidende Gespräch um den Lindauer
Hafen sicher nicht einen Freitag, den 13
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, gewählt
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Denn am 13
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April wollen sich die Unterhändler in Begleitung ihrer Anwälte und der
jeweiligen Verwaltungsspitze in Konstanz treffen
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Dabei wollen die OB ausloten, ob und wie man sich noch einigen kann
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Da werde man "Tacheles reden", kündigt Lindaus OB Seidl an
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Im Gespräch mit der LZ sagte sie gestern, dass dies wohl die letzte Chance
sei, um einen Prozess zu vermeiden
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"Jetzt müssen wir gucken, ob das Türchen aufgeht
.
"
Lindau
will den ganzen Hafen
Aus
Lindauer Sicht sind die Konstanzer gefragt
.
Der hiesige Stadtrat hat mehrfach deutlich gemacht, dass er den Hafen komplett
ins Eigentum übernehmen will
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"Wir wollen völlig freie Hand haben", was Sanierung und
Neugestaltung sowie die Nutzung des Hafens angeht, hatte Seidl schon nach dem
Auftritt ihres Konstanzer Kollegen vor dem Lindauer Stadtrat Ende Januar gesagt
.
Im Gegenzug versprechen die Lindauer den Schiffsbetrieben (BSB) in Konstanz ein
belastbares und lang andauerndes Nutzungsrecht, so dass die BSB auf Dauer mit
ihren Anlegestegen im Lindauer Hafen planen und dort auch investieren könnte
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"Karten
müssen auf den Tisch"
Konstanz"
OB Frank hatte vor knapp zwei Monaten zwar angedeutet, die BSB könnten sich mit
dem angebotenen Nutzungsrecht zufriedengeben, davon aber war gestern keine Rede
mehr
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Sein Pressesprecher Walter Rügert sagte, dass Konstanz weiterhin zumindest die
für die Schifffahrt wichtigen Teile des Hafens im Eigentum haben wolle
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Allerdings sei man grundsätzlich natürlich gesprächsbereit, deshalb habe man
vorgeschlagen, sich nach Ostern zusammenzusetzen, sagte Rügert
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"Wir haben die Hoffnung, dass wir auf dem Weg eine einvernehmliche Lösung
finden
.
"
Die
Chancen sieht Seidl bei 50:50
.
Denn aus ihrer Sicht ist ein Prozess nur zu vermeiden, wenn Konstanz auf das
Lindauer Angebot eingeht und sich mit einem dauerhaften Nutzungsrecht
zufriedengibt
.
Hier fühlt sich Seidl im Übrigen bestärkt durch Reaktionen aus
Nachbargemeinden
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Nicht nur aus dem Allgäu, auch aus Gemeinden jenseits der Landesgrenze habe
sie in den vergangenen Wochen Zuspruch für die Haltung der Lindauer bekommen
.
Sie hofft, dass sich dies inzwischen auch bis Konstanz herumgesprochen hat
.
Auf jeden Fall sei die Zeit des Pokerns jetzt vorbei: "Am 13
.
April müssen alle die Karten auf den Tisch legen
.
"
(Lindauer Zeitung v. 24.03.04)
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