Im
Hafenstreit ist kein Ende in Sicht
Glückstage
sehen anders aus: Im Falle der Verhandlungen um den Lindauer Hafen hat der
gestrige Freitag, der 13
.
, seinem Ruf alle Ehre gemacht
.
Doch von Pech wollten weder die Vertreter von Lindau noch die Konstanzer
sprechen
.
Fakt ist aber, dass weiterhin unklar bleibt, wem der Lindauer Hafen in Zukunft
gehört
.
Mit
einer Stunde Verspätung trat Lindaus Oberbürgermeisterin Petra Seidl gemeinsam
mit ihrem Konstanzer Amtskollegen Horst Frank im Hafen von Konstanz vor die
Medien
.
Doch das Warten der Journalisten hatte sich nicht gelohnt
.
Denn: Wieder einmal ist nichts entschieden, niemand zog den ersehnten
Schlussstrich unter den nunmehr vier Jahre alten Streit um den Lindauer Hafen
.
Beide
sehen sich als Eigentümer
Die
Kommentare der beiden Stadtoberhäupter ließen erkennen, dass keine der
Parteien sich juristisch im Nachteil sieht
.
Horst Frank brachte es auf den einfachen Nenner: "Beide Seiten bestehen
auf ihrem Eigentum
.
" Doch das bedeutet nicht, dass sich jetzt die Gerichte um die Sache kümmern
.
Lindau und Konstanz haben sich auf ein Arbeitstreffen in vier Wochen geeinigt
.
Daran werden aber weder Seidl noch Frank teilnehmen, sondern Fachleute, die den
Auftrag haben, Sachfragen zu diskutieren
.
Also ist eine Entscheidung einmal mehr in weite Ferne gerückt
.
Die
Positionen sind klar: Lindau will den Hafen im Eigentum haben, damit es auch im
Hinblick auf die Internationale Gartenschau im Jahr 2017 frei planen kann
.
Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) indes wollen ebenfalls Planungssicherheit für
ihre Investitionen
.
Außerdem geht es dem Unternehmen, das zu den Konstanzer Stadtwerken gehört,
um ein Beleihungsrecht
.
Nach Ansicht der Konstanzer kann nur die Partei den Hafen beleihen, sprich als
Sicherheit zum Beispiel für einen Kredit einsetzen, wenn er ihr auch tatsächlich
gehört - ganz oder in Teilen
.
"Zwei Anwälte, zwei Meinungen", kommentierte das der Lindauer
Stadtjurist Achim Frey, der der Ansicht seines Kollegen widerspricht
.
Nach Konsens hörte sich das nicht an
.
Mangelnde
Kompromissbereitschaft sei nicht der Grund, weshalb es wieder nicht zu einer
Einigung gekommen ist
.
"Wenn wir stur wären, dann hätten wir heute die Türe zugeschlagen und
den Richtern alles Weitere überlassen", sagte Seidl
.
Das angepeilte Arbeitstreffen dokumentiere aber die Bereitschaft beider Seiten,
doch noch eine gütliche Einigung erzielen zu wollen
.
Nach diesem Treffen loten Lindau und Konstanz aus, "wie groß ein
gemeinsamer Nenner ist und ob es ihn überhaupt gibt"
.
(Lindauer
Zeitung v. 14.04.07)
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