Kein
Kursschiff statt Katamaran
Stadtwerke
Konstanz: Spätestens 2005 Start der Schiffslinie - Aufsichtsrat stimmt BSB-Kauf
zu
Friedrichshafen/Konstanz
- Der Katamaran soll spätestens 2005 zwischen Konstanz und Friedrichshafen
fahren. Dies kündigte Kuno Werner von der Reederei bei einem Pressegespräch
der Stadtwerke Konstanz an. Ihr Aufsichtsrat hat dem Kauf der
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) zugestimmt. Bis April soll er unter Dach und Fach
sein. Die Geschäftsführung nahm bereits Verhandlungen mit den anderen
Hafengemeinden auf.
Durch den
Kauf der BSB werde sich an den Katamaran-Plänen nichts ändern, sagte
Aufsichtsrats-Vorsitzender Volker Fouquet. Der Konstanzer Bürgermeister ist
zugleich Beiratsvorsitzender der Reederei. "Das Projekt wird mit großer
Energie fortgesetzt", sagte er. Nach dem Gerichtsurteil wartet man nun auf
den Sofortvollzug durch das Landratsamt Konstanz. Der ursprüngliche Zeitplan
mit einem Start im Frühjahr 2004 könne nicht eingehalten werden. Doch spätestens
2005 werde der Betrieb aufgenommen, versprach Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno
Werner.
Die Umsetzung
sei leichter geworden. Mit dem Kauf der Häfen sei man "Herr im eigenen
Haus". Geschäftsführer Konrad Frommer sagte, den Gegnern der Schiffslinie
komme man nun mit einer kostengünstigeren Lösung entgegen. Durch die BSB
erhoffen sich die Konstanzer Stadtwerke Synergieeffekte. Doch an den neuen
Schiffen halte man fest, erklärte Volker Fouquet: "Wir werden den
Katamaran nicht durch ein Kursschiff ersetzen." Der Aufsichtsrat stimmte
dem BSB-Kauf einstimmig zu. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Nun muss der
Gemeinderat Konstanz abschließend entscheiden. Mit dem Konstanzer Oberbürgermeister
Horst Frank sei man einig, dass der Kauf für die größte Stadt am See
bedeutsam sei, berichtete Fouquet. Die Belange der betroffenen Hafengemeinden
nehme Konstanz aber sehr ernst. Es werde bereits verhandelt. "Wir wurden überall
bestens aufgenommen", berichtete Konrad Frommer.
In 13
Gemeinden haben die Stadtwerke nun Immobilien. Sie umfassen rund 260000
Quadratmeter. Die größten Stücke befinden sich in Lindau, Friedrichshafen,
Meersburg und Konstanz. Wie es mit einzelnen Anlagen, wie der Werft in
Friedrichshafen, mittelfristig weitergeht, sei offen. Dies hänge von der
weiteren Entwicklung der BSB ab. Die Werft sei aber wichtig für den Betrieb, so
Werner.
(Südkurier v. 15.02.03)
Schiffsverkehr:
Konstanz nimmt keinen weiteren Kapitän an Bord
Kooperation auf alle Fälle, Beteiligung, wenn gewünscht, die Federführung
bleibt aber auf jeden Fall bei den Konstanzer Stadtwerken (SWK): Diese Vorgaben
für die Schifffahrt haben die künftigen Besitzer der Bodensee-Schiffsbetriebe,
die SWK, gestern für die Städte und Gemeinden am See bekannt gegeben.
Die
BSB werden zum 1. April übernommen werden. Davon geht man bei den Stadtwerken
Konstanz aus, denn die Zustimmung des Konstanzer Gemeinderates erachtet man
offenbar nur noch als Regularie, und auch die Gremien der Deutschen Bahn AG
sollen bis Ende März die entsprechenden Beschlüsse treffen.
Die
Übernahme umfasst nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno Werner
rund 150 Mitarbeiter und 15,5 Schiffe (das halbe Schiff ist die Beteiligung an
der Fährverbindung Friedrichshafen-Romanshorn).
Das
Umsatzvolumen der BSB, die in der selben Form, also ohne Namensänderung,
weiterfahren soll, bezifferte Werner mit 27 Millionen Mark. Die Arbeitsplätze
der BSB-Mitarbeiter seien gesichert, für mindestens ein Jahr gibt es
Bestandsgarantie. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz wollte aber
nicht ausschließen, dass man bei Pensionierungen und Personalwechsel
„Synergien schöpft und ähnlich gelagerte Aufgabengebiete zusammenführt“.
Volker
Fouquet, Konstanzer Baubürgermeister, machte deutlich, dass „das Projekt
Katamaran mit hoher Energie fortgesetzt “ wird und dass man die geplanten
Schnellboote nicht durch ein Kursschiff ersetze, wie es für die BSB vorgesehen
und dort auch gebraucht werde. Das sei schon wegen des vorgesehenen Stundentakts
und der Servicequalität nicht möglich. „Außerdem wollen wir ein innovatives
Produkt auf dem See.“
Nicht
ausschließen wollte Fouquet unterdessen, dass sich an der Konzeption des
Katamarans „etwas ändert“. Es gehe darum, die Produkte der Stadtwerke
optimal einzusetzen, was Wirtschaftlichkeit, Pünktlichkeit und Struktur
anbelange. Kuno Werner gab sich überzeugt: „Der Katamaran wird auf jeden Fall
2005 fahren. Da bin ich absolut sicher. So wahr ich Kuno Werner heiße.“
Sehr
wohl verstehen könne man das Interesse der Stadt Friedrichshafen an „Filetstücken“,
sprich Areal am Hafen. Derzeit allerdings sei die Werft „betriebsnotwendig“.
Man sei aber offen für die Zusammenarbeit, was arrondierte Stücke anbelange.
Ohnehin habe Friedrichshafen wegen des geplanten Katamarans eine Sonderstellung.
Keine
konkreten Informationen gab es gestern, was den Kaufpreis der BSB anbelangt. Man
halte sich an die Vertraulichkeitsabmachung, so Kuno Werner und fügte an:
„Das Gerücht, wonach der Ablösepreis 50 Millionen Euro betrage, ist
absoluter Quatsch.“
(Schwäbische Zeitung v. 15.02.03)