Sausgruber
gegen Verkauf der ÖBB-Flotte
„Die
ÖBB haben uns zugesichert, die geplante Veräußerung nicht weiter zu
betreiben, sondern zuerst über die Bücher zu gehen und die genauen Zahlen zu
erheben,“ wird Sausgruber in der Samstags-Ausgabe der „Vorarlberger
Nachrichten“ zitiert.
Am
„liebsten“ wäre ihm, so Sausgruber, „die ÖBB würden die Schifffahrt
weiterhin betreiben“. Wenn es aber zu einer Veräußerung komme, müsse aus
touristischer Sicht gewährleistet sein, dass die Schifffahrt auch weiterhin in
Bregenz bleibe und nicht am deutschen Bodenseeufer in Konstanz konzentriert
werde.
Die
Stadtwerke Konstanz verhandeln seit längerem mit den Schweizer Bundesbahnen
(SBB) über den Kauf der SBB-Bodenseeflotte und haben auch bereits Interesse an
der ÖBB-Bodenseeflotte signalisiert.
Bei einer etwaigen Veräußerung der ÖBB-Bodensee-Schifffahrt müsse geklärt werden, was mit den Hafenanlagen in Bregenz passiere, so Sausgruber. Außerdem habe das Land „ein spezielles Interesse“ am Flaggschiff der Bodenseeflotte, der MS „Vorarlberg“, zu deren Sanierung das Land 400.000 Euro beigetragen habe. „Dieses Schiff muss unter dem Namen MS Vorarlberg hier bleiben. Umgetauft werden darf dieses Schiff niemals,“ wird Sausgruber in den „VN“ zitiert.
(Vorarlberg Online v. 12.06.05)
Nicht
nur die sechs Schiffe
Ende
April haben die "VN" die Diskussion ins Rollen gebracht, die geplante
Privatisierung der ÖBB-Schifffahrt ist seither ein Dauerbrenner geworden.
Die
"Schifffahrt"
Was
in der Diskussion, die zum Teil auch sehr emotionell geführt wird, vielfach zu
kurz kommt, ist der Umstand, dass die "Schifffahrt" auf die sechs
Schiffe beschränkt bleibt.
Dabei
sind die Schiffe das kleinere Problem - auch vom Wert her gesehen, denn mit der
"Geschäftseinheit Bodenseeschifffahrt" ist auch die Infrastruktur
gemeint.
"Man
muss vor allem die Grundstücke berücksichtigen und dabei beachten, dass sich
hier Eisenbahn und Schifffahrt zuerst noch über ihre Zuständigkeiten einig
werden müssen, was nun zu Schifffahrt oder Eisenbahn gehört", erläutert
Peter Erath, der im Amt der Landeshauptstadt eine grobe Übersicht über die
Liegenschaften zusammenstellte.
Erath
schätzt, dass es sich bei der "Schifffahrt" um ein Areal von rund fünf
Hektar handelt. "Davon sind etwa ein Viertel ,Land‘ mit den Gebäuden,
der Rest ist Wasserfläche, der volkstümlich ausgedrückte Hafen."
Sanierungsbedarf
"Wer die Liegenschaften übernimmt, muss auch an den dringenden Sanierungsbedarf denken", so Erath, denn vor allem die Leuchtturmmole ist in einem sehr schlechten Zustand.
(Vorarlberg
Online v. 09.06.05)