"Verkauf
im Sinne Vorarlbergs"
Infrastrukturminister
Gorbach kommentierte heute das von der ÖBB ausgeschriebene
Interessensbekundungsverfahren und begrüßte das Vorhaben der ÖBB, den
Staatsbetrieb in privatwirtschaftliche Hände zu legen.
Die
Bodenseeschiffahrt sei „ein Stück Vorarlberg“ und deshalb auch in Händen
des „Ländle“ am besten aufgehoben: „Es besteht nun die einmalige Chance,
den zentral von Wien aus gelenkten Staatsbetrieb heimzuholen. Das ist im Sinne
des Landes, der Leute und des Unternehmenserfolgs - das haben alle bisherigen
Privatisierungen im Infrastrukturbereich eindrucksvoll bewiesen“, so der
Minister. Es gebe daher keinen Grund, schon gar nicht für Regionalpolitiker,
nervös zu werden. Die Angst vor der Privatwirtschaft sei weder begründet noch
zeitgemäß und widerspreche dem sprichwörtlichen Vorarlberger
Unternehmergeist. Der künftige Eigentümer werde jedenfalls allein aufgrund des
eigenen Interesses am Unternehmenserfolg nicht den Fehler begehen, mit
Traditionen zu brechen und gewachsene Strukturen in Frage zu stellen.
Er, Gorbach, habe deshalb auch nicht den geringsten Zweifel, dass etwa das Schiff „Vorarlberg“ auch nach der Privatisierung noch genauso heiße. „Ich sehe im Gegenteil die Chance, dass das Unternehmen noch erfolgreicher unterwegs sein wird“.
(VOL.at v. 21.07.05)
Kritik
an ÖBB - Illwerke will kaufen
„Die
mündliche Vereinbarung, die Zahlen auf den Tisch zu legen und ein Gespräch zu
führen, bevor Schritte gesetzt werden, wurde gebrochen“, empörte sich
Sausgruber. Er habe den Vorstand der Illwerke gebeten, die Organe damit zu
befassen, als Interessent für die Grundstücke aufzutreten, sagte Sausgruber.
Der
Vorarlberger Landeshauptmann empfahl den ÖBB, das Einvernehmen mit dem Land und
der Stadt Bregenz zu suchen. „Das wäre vernünftig“, so der Landeshauptmann
am Rande eines Arbeitsgesprächs mit dem Österreichischen und dem Schweizer
Bundespräsidenten auf dem Bodensee. Sausgruber wies darauf hin, dass das Land
Vorarlberg und die Stadt Bregenz als Wasserrechts- und Raumplanungsbehörde
„bei der Verwertung der Grundstücke Entscheidendes mitzureden haben“.
Die Vorarlberger SPÖ-Landesparteivorsitzende Elke Sader kündigte am Mittwoch an, die Ländle-SPÖ werde alle Mittel ausschöpfen, Infrastrukturminister Hubert Gorbach (B) zu stoppen, falls dieser am Verkauf der Bodenseeflotte festhalte. Sie werde mit SPÖ-Bundesparteivorsitzendem Alfred Gusenbauer über Initiativen im Nationalrat beraten, so Sader in einer Aussendung.
(Vorarlberger
Nachrichten v. 21.07.05)
Die ÖBB haben entgegen
ihren Zusagen den Verkauf der Bodenseeflotte bereits angeleiert. In Vorarlberg
herrscht Aufregung. Nun hat auch die Illwerke/VKW-Gruppe offiziell
Kaufinteresse an den ÖBB-Liegenschaften bekundet.
ÖBB-Personenvorstand Wilhelmine Goldmann betont, dass sie keine Entscheidung
gegen die Region treffen werde. Bevor der Verkaufsprozess beginnt, werde es
Gespräche mit Land und Stadt geben, sagt Goldmann. Für die ÖBB-Schifffahrt hätten
sich bereits einige Interessenten gemeldet.
Die SPÖ startet Donnerstagnachmittag beim ÖBB-Hafen in Bregenz eine
Verteilaktion gegen den Verkauf der Bodenseeflotte. Unterstützung bekommen Elke
Sader und Co. vom SPÖ-Bundesvorsitzenden Alfred Gusenbauer. Er wirft
Verkehrsminister Gorbach vor, ohne Grund ein Stück Vorarlberg verkaufen zu
wollen.
(ORF
v. 21.07.05)
Verkauf
von Bodensee-Schifffahrt gestartet
Per
Inserat in der „Wiener Zeitung“ würden Käufer der Teilbetriebe in Oberösterreich
und Vorarlberg gesucht, berichtet das „Neue Volksblatt“ in seiner
Mittwoch-Ausgabe. Der Sprecher der ÖBB in Oberösterreich, Mario Brunnmayr,
bestätigte auf Anfrage der APA den Start des Interessentenbekundungsverfahren.
Laut
„Volksblatt“ hätten Unternehmen bis 9. August Zeit, ihre Kaufabsichten zu
deponieren. Brunnmayr wollte diese Frist nicht kommentieren und verwies auf das
laufende Verfahren. Der Verkauf solle bis frühestens Ende dieses Jahres
abgeschlossen sein. Als mögliche Interessenten wurden in Medienberichten Red
Bull und die Salinen Austria genannt.
„Das
ist nicht unser Kerngeschäft“, hatte ÖBB-Vorstandssprecher Martin Huber im
Mai den geplanten Verkauf der Geschäftsbereiche begründet. Auch für den Fall
des Verkaufs der Schifffahrtseinheiten sei man weiterhin an einer Symbiose und
Kooperation zwischen Bahn und Schiff interessiert, hieß es damals. Angaben zu möglichen
Erlöserwartungen machte Huber keine.
(Vorarlberg Online v. 20.07.05)
Bekanntmachung
Die ÖBB-Personenverkehrs AG
(in der Folge „ÖBB PV“) lädt zur Abgabe von Interessensbekundungen für
den Erwerb der Teilbetriebe Wolfgangseeschifffahrt / Schafbergbahn und
Bodenseeschifffahrt (im Folgenden „Teilbetriebe“) ein. Das Verfahren ist ein
Interessenbekundungsverfahren und kein Vergabeverfahren.
(Quelle: NZZ v. 19.07.05)