Überlinger Rat sagt Ja: Zuschuss für die Schiffsverbindung

Die Schiffsverbindung zwischen Überlingen und dem Konstanzer Teilort Wallhausen wird von beiden Städten auch im Jahr 2004 bezuschusst. Überlingens Gemeinderäte haben am Mittwochabend einstimmig 9400 Euro bewilligt.

Konstanz steuert zum Schiffspendelverkehr "nach Übersee" ebenfalls 9400 Euro bei. Schon seit 1996 machen die beiden Kommunen gemeinsame Sache und unterstützen den ganzjährigen Schiffsbetrieb. Im Sommer trägt sich die Verbindung alleine, im Winter ist Betreiber Ewald Giess auf den Zuschuss angewiesen.

Die Fahrgastzahlen sind kontinuierlich angestiegen: Durchschnittlich wird die direkte Schiffsverbindung über den See inzwischen von 212 Fahrgästen pro Tag genutzt. Berufspendler, Studenten und Kunden dies- und jenseits des Überlinger Sees lassen das Auto stehen und fahren mit dem Schiff. "Die Schiffsverbindung ist eigentlich nicht mehr wegzudenken", sagt Franz Leinweber von den Konstanzer Stadtwerken. Gleichwohl ist es erklärtes Ziel der Städte Konstanz und Überlingen, die Zuschüsse Schritt für Schritt zu senken: Bis zum Jahr 2008 soll die Seelinie Überlingen-Wallhausen dann ganz ohne öffentliche Schützenhilfe auskommen.

Als "gute Sache, von der Überlingen ganz erheblich profitiert", bezeichnete Oberbürgermeister Volkmar Weber die Schiffsverbindung — und die große Mehrheit der Kommunalpolitiker schloss sich dieser Meinung an. Lediglich die Fraktion "Üfa" (Überlingen für alle) knüpfte ihre Zustimmung zu weiteren Zuschüssen zunächst an eine Bedingung: Ewald Giess müsse seine Betriebskostenabrechnung offen legen, bevor erneut Geld fließen könne.

Mit dieser Forderung blieb die "Üfa" allerdings allein — und votierte am Ende ebenfalls für den Zuschuss von 9400 Euro. Man wolle "die Schiffslinie nicht angreifen", sagte der Üfa-Fraktionsvorsitzende Lothar Thum und "hege kein Misstrauen", ergänzte Siegfried Bacher. Doch wer öffentliches Geld in Anspruch nehme, müsse seine Zahlen auf den Tisch legen. Unumstritten ist indes, dass für die Schiffsverbindung zwischen Überlingen und Wallhausen zukünftig kräftiger geworben werden soll: damit die Fahrgastzahlen weiter zulegen — und die Zuschüsse bis in vier Jahren tatsächlich auslaufen können.

Auch hier wollen Überlingen und Konstanz gemeinsame Sache machen, um noch mehr Leute ins Boot zu holen.

(Schwäbische Zeitung v. 13.02.04)

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