Werftgelände bald Ziel von Investoren

Bodensee-Schiffsbetriebe denken über künftige Nutzung nach - Projektplanung in den nächsten drei Jahren

Das Werftgelände der Bodensee-Schiffsbetriebe wird möglicherweise in einigen Jahren kaum wieder zu erkennen sein. Demnächst soll sich eine Arbeitsgruppe Gedanken über die Zukunft der Werft und des Geländes machen. Dass die Werft geschlossen wird, scheint sehr wahrscheinlich - und auch, dass die "Schussen", das Vereinsheim des SMCF, weichen muss, wenn das Gelände bebaut wird.

Die Mitglieder des Segel- und Motorboot-Clubs Friedrichshafen (SMCF) machen sich Gedanken um ihre Zukunft. Denn wenn die Bodensee-Hafengesellschaft, die die Stadtwerke Konstanz mit den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB) gekauft haben, die Häfler Werft aufgibt und das Gelände an einen Investor verkauft, dürfte für den als Vereinsheim genutzten Aufbau des einstigen Fährschiffs "Schussen" aus dem Jahr 1929 kein Platz mehr sein. Die Pachtverträge werden ab Ende 2006 nur um je ein Jahr verlängert. Man werde sie, wenn das Gelände bebaut wird, wohl verschrotten müssen, sagte SMCF-Präsident Klaus Hagenlocher dem SÜDKURIER. Für den SMCF gebe es dann wohl eine Ecke in dem Neubau.

Wer wann und wie das Gelände einmal bebauen könnte, sei noch nicht entschieden, sagte Konrad Frommer, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz und der Bodensee-Hafengesellschaft. Demnächst werde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich Gedanken über die künftige Nutzung machen soll.

Mit entscheidend ist dabei das künftige Werftkonzept der Stadtwerke Konstanz . Das kann aber erst erstellt werden, wenn klar ist, ob die Stadtwerke Konstanz die Schweizerische Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) kaufen können, die auch eine Werft besitzt.

Die Friedrichshafener BSB-Werft spielt offenbar bei den Vorüberlegungen dazu keine große Rolle. Denn sie ist für manche Schiffe fast zu klein und modernisierungsbedürftig. Und für dieses letzte große bebaubare Gelände in bester zentrumsnaher Seelage ist sicher gutes Geld zu erlösen. Denkbar ist deshalb zum Beispiel, dass BSB-Schiffe künftig in Romanshorn gewartet werden. Auch eine enge Kooperation zwischen den BSB und der Kressbronner Bodan-Werft ist im Gespräch.

Man wolle, so Frommer, mit der Stadt Friedrichshafen eine gute Lösung für die Bebauung des BSB-Geländes suchen, stehe aber nicht unter großem Druck, so Frommer. Er könne sich vorstellen, dass das Projekt in den nächsten drei Jahren geplant wird und die Voraussetzungen für die Bebauung geschaffen werden. Welcher Investor einsteigt, stehe nicht fest. Es gebe zwar einen oder zwei Interessenten. Er könne sich aber vorstellen, dass das Vorhaben ausgeschrieben wird.

(Südkurier v. 21.03.2006)

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