Wird Werft zu
Industrie-Museum?
Manfred Sauter schlägt Gebäude
beim Fähreanleger dafür vor - Einige Exponate gesichert
Eine Dampfmaschine aus dem Jahr 1910 soll
einmal als besondere Attraktion die jetzige Werfthalle beim Fähreanleger schmücken,
die zuvor zum Industrie-Museum umgestaltet wurde
.
Diese Idee möchte Manfred Sauter, Vorsitzender des Freundeskreises zur Förderung
des Zeppelin-Museums, mit Gleichgesinnten verwirklichen
.
In einem Gespräch mit dem SÜDKURIER
erinnerte Sauter daran, dass er und der damalige Verkehrsdirektor Udo Haupt zunächst
von vielen belächelt worden seien, als sie die Idee zum Umbau des Hafenbahnhofs
in ein Zeppelin-Museum ins Gespräch gebracht hätten
.
"Aus dem Traum ist bekanntlich Wirklichkeit geworden, spätestens bei der
Eröffnung des Museums 1996 waren auch die Skeptiker überzeugt", sagt
Sauter
.
Sein Vorhaben sei keine Zukunftsmusik, sondern
die Stadt und die Bodensee-Schiffsbetriebe bereiteten bekanntlich die Überplanung
dieses Geländes am Hinteren Hafen vor
.
Da sei es an der Zeit, Vorschläge zu machen
.
Er sehe in der Umwandlung der Werfthalle zu einem Industrie-Museum eine weitere
Chance für Friedrichshafen, sich noch mehr als kultureller Mittelpunkt der
Region zu positionieren
.
Sauter: "An Exponaten wird es nicht
fehlen, wenn beispielsweise die Großbetriebe aus ihrem reichhaltigen Fundus Stücke
zur Verfügung stellen, so vom Beginn der industriellen Antriebstechnik
.
Wir hatten das Glück, dass in der Firma Holzindustrie Meckenbeuren, einer
hundertprozentigen Tochter von Zeppelin, noch eine Dampfmaschine Fabrikat
Heinrich Lanz, Mannheim, Baujahr 1910, stand
.
" Im Einvernehmen mit Max Mugler, damals Geschäftsführer bei
Luftschiffbau Zeppelin, und Hans-Peter Kaldenbach, Geschäftsführer und
Abwickler der Holzindustrie Meckenbeuren, sei diese Maschine durch die Firma
Herter aus Grasbeuren zu Zeppelin nach Friedrichshafen transportiert worden
.
Wie Sauter erläuterte, trieb das fünf Meter hohe Ungetüm Maschinen, zum
Beispiel Sägegatter, über eine ebenfalls noch vorhandene Transmission an, außerdem
einen Generator zur Stromerzeugung
.
Im Übrigen stamme die Familie Lanz aus Eriskirch und habe zunächst in
Friedrichshafen in der "Alten Post" ein Fuhrunternehmen besessen
.
Exponate lagerten weiter bei Zeppelin ein, die
Heinz Messerschmid von der MTU überlassen worden seien, sowie kleinere
Maschinen, Geräte und Werkzeuge aus den dreißiger Jahren
.
Stolz ist der ehemalige Prokurist bei Zeppelin auch über eine alte
Seilbahngondel der Pfänderbahn, die einst bei Zeppelin gebaut worden war
.
"Die hab' ich mir auch gesichert", schmunzelte der stets rührige
"Mr
.
Zeppelin"
.
Schließlich stehe auch Oberbürgermeister Josef Büchelmeier dem Projekt
positiv gegenüber, wie damals auch Ex-OB Bernd Wiedmann dem Zeppelin-Museum
.
(Volker Geiling/Südkurier
v. 25.04.06)