Hochbetrieb in der
Friedrichshafener Werft der Bodensee-Schiffsbetriebe
Hochbetrieb herrscht zurzeit in der
Friedrichshafener Werft der Bodensee-Schiffsbetriebe. Rund 1,3 Millionen Euro
investieren die BSB in die Modernisierung der vier Schiffe "Baden",
Karlsruhe", "Konstanz",
"Graf Zeppelin" und
der Fähre "Euregia".
Der "Bauch" des Motorschiffes
"Karlsruhe" gleicht einem Trümmerfeld. Wo einst Touristen und
Einheimische einen Bordschoppen schlotzten, regieren Hammer und Meißel.
"Die Karlsruhe wird quasi entbeint, um komplett einen neuen Innenausbau
einrichten zu können", berichtet Alexander Münich (37), gebürtiger
Friedrichshafener und BSB-Projektleiter. Dieses Schiff, Baujahr 1937, wird in
neuem Glanz erstrahlen mit neuen Decken, neuen Wandverkleidungen, neuen Böden,
neuer Beleuchtung und neuer Lautsprecheranlage. Nur das "Karlsruher Stübchen"
bleibt original erhalten. Die Renovierung lassen sich die jetzt im Besitz der
Stadt Konstanz befindlichen Schiffsbetriebe einiges kosten: 400000 Euro. Ende
April, so plant Münich, wird das Schiff wieder im Einsatz sein.
Während "MS Karlsruhe" im Hafen
liegt, thront "MS Baden" im Trockendock. Die "Baden",
ebenfalls eine betagte Dame aus dem Jahr 1935, erhält einen neuen
Unterwasseranstrich, ein verbessertes Trinkwassersystem und eine kindersicherere
Reling mit Netzen. Alexander Münich: "Durch geänderte oder neue
Vorschriften gibt es ständig etwas zu tun, so bekommt die Baden außerdem
modernisierte Lüftungsanlagen, um einen verbesserten Brandschutz zu gewährleisten
und die Karlsruhe eine noch behindertengerechtere Toilettenanlage. Außerdem
muss jedes Schiff jährlich vier bis sechs Wochen zur Überholung, zum Beispiel
der kompletten Motoren- und Betriebsanlagen, die gecheckt und gewartet werden müssen".
Die Kapitäne der "Konstanz" dürfen
sich statt der bisherigen mechanischen auf elektrisch angesteuerte VSP-Getriebe
freuen und die Motorfähre zwischen Friedrichshafen und Romanshorn, die "Euregia",
wird im schweizerischen Romanshorn einer Landrevision unterzogen. Ferner erhält
sie einen Neuanstrich. "Die "Graf Zeppelin", das Flaggschiff der
Bodensee-Schiffsbetriebe, ist für einen modernen Innenausbau vorgesehen, darüber
fällt die Entscheidung jedoch erst im Januar", so
Für Projektleiter Alexander Münich ist
"natürlich fast alles Routine, aber immer wieder sehr spannend, wenn die
von unserer Werftmannschaft und den Auftragsfirmen frisch hergerichteten Schiffe
für die Saison wieder bestens gerüstet in See stechen".
(Südkurier
v. 29.12.2004)