Einer der Imperia-Väter

Professor Dieter Bögle erhält Bundesverdienstkreuz - Viele Jahre Flottenchef der BSB

Sein größter Coup war wohl das Asyl, das er einst der Imperia gewährte. Die heftig umstrittene Hafenschöne würde ohne Professor Dieter Bögle wohl nicht im Hafen stehen. Als früherer Chef der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) gab er die Erlaubnis, die Peter-Lenk-Figur auf dem BSB-eigenen Gelände aufzustellen. Gestern wurde Bögle das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Der Imperia-Coup war natürlich nur eine Episode im Berufsleben von Dieter Bögle. Die Auszeichnung bekam er vor allem für seine Verdienste um die Schifffahrt. Er galt als der große Flotten-Admiral am See. Dies würdigte Oberbürgermeister Horst Frank, der ihn im Namen des Bundespräsidenten im Ratssaal auszeichnete. In seiner Zeit als Chef habe Bögle drei neue Schiffe mit geplant und in Betrieb genommen. Mit rund drei Millionen Fahrgästen seien die BSB neben der Mainau der bedeutendste Tourismusbetrieb am See. "Sie waren im Grunde die personifizierte Weiße Flotte", sagte der OB. Bögle habe sich sehr um die Zusammenarbeit der Schifffahrtsunternehmen am See bemüht. So arbeitete er in mehreren Gremien, Tourismusverbänden und dem Bodenseerat mit. Er sei dabei durchaus ein harter Verhandlungspartner gewesen. Dieter Bögle hat außerdem seit 1971 einen Lehrauftrag an der Universität Stuttgart (Schienenfahrzeug-Technik).

Zu den Gästen bei der Feier gehörten neben der Familie etliche Vertreter der Bahn und der Schifffahrt. Dieter Bögle nannte sie in seiner Dankesrede "Weggefährten". "Alles, was ich geleistet habe, war immer nur mit vielen Menschen möglich."

Nicht nur mit der Imperia bewies Dieter Bögle seine Liebe zur Kunst. Das Kinder- und Jugendtheater habe in einer Trafostation der Bahn begonnnen. Er appellierte im Hinblick auf die Spardebatten an die Stadt: "Kultur kostet etwas, aber es kommt viel zurück." Man dürfe das Jugendtheater nicht leichtfertig aufgeben.

(Südkurier v. 24.09.05)

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