Mit
dem Ende der laufenden Schifffahrtssaison tritt Konrad Eberle nach 15-jähriger
Tätigkeit als Direktor der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein zurück.
Er macht damit in seinem 60. Lebensjahr von der Möglichkeit des vorzeitigen
Altersrücktrittes Gebrauch.
Der
aus dem Sankt-Gallischen stammende Konrad Eberle verschrieb sich schon in jungen
Jahren dem öffentlichen Verkehr. Nach der Lehre als Bahnhofvorstand bei den SBB
arbeitete er auf verschiedensten Bahnhöfen in der ganzen Schweiz. Er
spezialisierte sich dann im Personenverkehr und wechselte schließlich in die
Marketingabteilung der Kreisdirektion III in Zürich. Als Sekretär des
Verbandes der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein,
in dem die Bodensee-Schiffsbetriebe in Konstanz, die Schifffahrt Bregenz der Österreichischen
Bundesbahn, die Schweizerische Bodenseeschifffahrtsgesellschaft in Romanshorn
sowie die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein in
Schaffhausen zusammengeschlossen sind, lernte er den Verkehr zu Wasser näher
kennen. Das Element Wasser und die Faszination Nautik führten ihn schließlich
1990 an die Spitze der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein, wo er am 1.
Juni 1990 die Nachfolge von Bruno Meier antrat.
In die Amtszeit von Konrad Eberle fielen tief greifende Änderungen in der
Unternehmensausrichtung, welche nicht überall auf Zustimmung stießen.
Insbesondere die aus Kostengründen notwendige neue strategische Ausrichtung
2000/2001 mit einer Reduktion der Flotte (Verkauf der «Kreuzlingen») stieß in
verschiedensten Kreisen auf Opposition. Er ging jedoch konsequent seinen Weg. Höhepunkte
seiner Tätigkeit waren sicher die Inbetriebnahme des neuen Flaggschiffes
Munot (1998), aber auch die äußerst gelungene Sanierung des 80-jährigen «Konstanzerlis»
in diesem Jahr. Konrad Eberle übergibt seinem Nachfolger Walter Herrmann ein
Unternehmen, welches einen guten Ruf genießt, das aber weiterhin auch mit sehr
schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben wird.
Konrad Eberle war auch in den schweizerischen Schifffahrtsgremien äußerst
aktiv. Von 1995 bis 2001 leitete er die Marketingkommission des Verbandes
Schweizerischer Schifffahrtsunternehmungen (VSSU). Im Mai 2001 wurde er zum
Verbandspräsidenten des VSSU gewählt, ein Amt, welches er in den nächsten
Jahren weiterhin ausüben wird.
Der Verwaltungsrat der URh dankt Konrad Eberle herzlich für seinen großen
Einsatz für die Schifffahrtsgesellschaft und wünscht ihm und seiner Frau Sonja
für die kommenden Jahre gute Gesundheit und mehr Muße, insbesondere in der
Natur, welche er liebt. Überhaupt zieht ihn Gegensätzliches an. Er fühlt sich
wohl in den Bergen und macht gerne lange Wanderungen, ist aber auch ein geübter
Rettungsschwimmer und -taucher. Diesen Beschäftigungen wird er in Zukunft
unbelasteter nachgehen können.
(Schaffhauser
Nachrichten v. 01.10.05)